Von: apa
Der SK Rapid will mit Peter Stöger als Trainer in die kommenden zwei Spielzeiten gehen. Der Fußball-Traditionsclub aus Wien vermeldete am Montag die Einigung und Vertragsunterzeichnung mit dem ehemaligen ÖFB-Teamspieler, der von 1995 bis 1997 auch das Rapid-Trikot getragen hatte. Stöger (59) verlässt seine aktuelle Position als Sportdirektor bei Zweitligist Admira Wacker. In seiner Vergangenheit als Trainer hatte er u.a. die Austria zum Meistertitel (2012/13) geführt.
Bei der Austria hatte Stöger auch als Spieler seine erfolgreichste Zeit erlebt. Von 1988 bis 1994 sowie von 1998 bis 2000 war er Teil einiger erfolgreicher Mannschaften der Favoritner, gewann unter anderem von 1991 bis 1993 dreimal die Meisterschaft. Mit Rapid kam Stöger in der Saison 1995/96 zu Meisterehren. Zudem kickte er als offensiver Mittelfeldspieler bei Vorwärts Steyr, Vienna, FC Tirol Innsbruck, LASK und der Admira. 2005 kehrte Stöger zunächst als Trainer, dann als Sportdirektor zur Austria zurück und führte das Team gemeinsam mit Frenkie Schinkels 2005/06 zum Double. Nach seiner zweiten Austria-Amtszeit brachte der Wiener den 1. FC Köln zunächst zurück in die deutsche Bundesliga und anschließend in den Europacup, ehe er für einige Monate bei Borussia Dortmund einsprang. Seine letzte Trainerstation war – nach einer erneuten Rückkehr zur Austria – 2021 Ferencvaros in Budapest.
Katzer vertraut auf Erfahrung seines Ex-Mitspielers
“Ich freue mich sehr, dass ich ab Juni diese verantwortungsvolle Aufgabe wahrnehmen darf. Rapid habe ich natürlich auch in den letzten Jahren sehr intensiv und aufmerksam verfolgt”, wurde Stöger in einer Aussendung zitiert. “Ich bin überzeugt, dass wir einen Kader mit großer Qualität haben, zudem verfügt die Akademie samt zweiter Mannschaft über viele Spieler mit Potenzial für höhere Aufgaben.” Eingehend äußern werde sich Stöger erst in exakt einer Woche im Rahmen einer Pressekonferenz. Bis dahin hat Rapid die beiden Play-off-Spiele um den letzten Europacup-Platz der Bundesliga absolviert – Gegner ist entweder der LASK oder Hartberg.
Rapid hatte Ende April den Deutschen Robert Klauß beurlaubt, dem nach einem starken Saisonstart die immer schwächer werdenden Leistungen der Mannschaft angelastet wurden. In der Conference League hatte Rapid zwar das Viertelfinale erreicht, war aber nach einem 1:0-Sieg in Schweden im Rückspiel zuhause gegen Djurgarden ausgeschieden. Als Interimstrainer übernahm Stefan Kulovits, einer von Klauß’ Co-Trainern. Der Ex-Profi soll auch im Trainerteam von Stöger eine fixe Rolle haben.
Rapids Sport-Geschäftsführer Markus Katzer hatte als Jung-Profi Anfang der 2000er-Jahre mit Stöger noch bei der Admira zusammengespielt. “Peter Stöger ist eine erfahrene Persönlichkeit, die den nationalen und auch internationalen Fußball in- und auswendig kennt”, sagte er. “Durch seine Spielervergangenheit bei Rapid und seine sensationell erfolgreiche Trainerstation beim 1. FC Köln weiß er zudem sehr gut, mit all den Chancen – aber auch Risken – bei Fußballklubs mit einem hochemotionalen Umfeld, wie es bei uns gegeben ist, umzugehen.” Stöger werde “sowohl sportlich als auch menschlich eine echte Verstärkung sein”.
Wrabetz korrigiert mediale Berichterstattung
Rapid-Präsident Alexander Wrabetz äußerte sich ebenfalls zum Bestellungs- und Findungsprozess. “Es gab bestens geeignete Persönlichkeiten aus dem In- und Ausland und entgegen anderslautenden Medienberichten ist auch bei uns intern die Entscheidung erst vor wenigen Tagen gefallen”, betonte er. Mitte Mai hatte zunächst der ORF online berichtet, dass Stöger der nächste Rapid-Trainer sein werde. Wenig später meldeten das auch andere Medien.
Rapid-Geschäftsführer Steffen Hofmann sagte, er freue sich auf die Zusammenarbeit. Stöger erinnere ihn an Josef Hickersberger, den er “als Trainer und Mensch außerordentlich schätze”. Hickersberger war einst sowohl bei der Austria als auch bei Rapid Spieler und später Trainer – das Gleiche gilt nun für Stöger.
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