Von: apa
Titelverteidiger Tadej Pogacar ist am Mittwoch im Einzelzeitfahren der Tour de France ins Gelbe Trikot gefahren. Der Slowene belegte im 33 km langen Kampf gegen die Uhr in Caen 16 Sekunden hinter Tagessieger Remco Evenepoel Platz zwei. Sein härtester Widersacher im Kampf um den Gesamtsieg, der Däne Jonas Vingegaard, erlitt eine Niederlage und liegt als Gesamtvierter nun 1:13 Minuten zurück. Österreichs Hoffnung Felix Gall verlor als Zeitfahr-39. 3:04 Minuten auf Evenepoel.
In der Gesamtwertung verbesserte sich Gall um eine Position auf Rang 18. In der Gesamtwertung fehlen dem Osttiroler nach fünf Tagen 4:37 Minuten auf Pogacar und 2:05 Minuten auf die Top Ten. In den beiden Tour-Zeitfahren im Vorjahr war Gall als 50. bzw. 103. noch deutlich weiter hinten platziert. Bei der laufenden Frankreich-Rundfahrt steht nur noch ein Kampf gegen die Uhr auf dem Programm. Es handelt sich dabei am Freitag nächster Woche aber um ein 10,9 km langes Bergzeitfahren in den Pyrenäen, das dem Decathlon-Kapitän besser liegen sollte.
Machtdemonstration von Pogacar
Evenepoel wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Der Belgier bestätigte mit einem Schnitt von 54 km/h seinen Status als bester Zeitfahrer im Feld. “Ich wusste, dass ich eine gute Chance habe, aber die Beine müssen auch da sein”, sagte der 25-Jährige nach dem zweiten Tour-Etappensieg seiner Karriere. Im Vorjahr hatte Soudal-Profi Evenepoel ein Zeitfahren gewonnen und war danach Gesamtdritter geworden. Am 27. Juli in Paris auf dem Podium zu stehen ist auch in dieser Saison das erklärte Ziel des Doppel-Olympiasiegers.
Pogacar ließ keinen Zweifel daran, dass er der Mann ist, den es zu schlagen gilt. “Er hat gezeigt, dass er in großartiger Form ist”, sagte Evenepoel über die Zeitfahr-Leistung des Straßenweltmeisters. Mit dieser distanzierte Pogacar Vingegaard um 1:05 Minuten. In der Gesamtwertung schoben sich auch Evenepoel (+0:42 Min.) und der französische Hoffnungsträger Kevin Vauquelin (+0:59 Min.) zwischen die beiden Rivalen. Vauquelin (Arkea) überzeugte als Fünfter im Zeitfahren ebenso wie der junge Deutsche Florian Lipowitz (Red Bull) als Sechster.
Nächste Chance für Van der Poel
Aus österreichischer Sicht lieferte auch Routinier Marco Haller vom Team Tudor als 47. mit 3:29 Minuten Rückstand einen soliden Kampf gegen die Uhr. Movistar-Helfer Gregor Mühlberger war als 138. knapp fünf Minuten langsamer als der Sieger. Der bisherige Gesamtführende Mathieu van der Poel verlor als 18. (+1:44) das Gelbe Trikot und fiel auf den sechsten Gesamtrang zurück.
Der Niederländer könnte aber am Donnerstag bereits wieder zuschlagen. Dann steht eine 201,5 km lange Etappe von Bayeux nach Vire Normandie auf dem Programm, die für Pogacars UAE-Team nicht einfach zu kontrollieren scheint. Mit sechs kleineren Bergwertungen und insgesamt 3.500 Höhenmetern weist die Strecke fast schon ein Klassikerprofil auf. Die Entscheidung im Kampf um den Tagessieg könnte auf der Cote de Vaudry rund vier Kilometer vor dem Ziel fallen.
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