Leitinger sprach in Corvara in Alta Badia seine Abschiedsworte

Riesentorlauf-Spezialist Leitinger verkündet Karriereende

Sonntag, 17. Dezember 2023 | 19:48 Uhr

Skirennläufer Roland Leitinger hat seinen Rücktritt vom aktiven Sport bekanntgegeben. Der Riesentorlauf-Spezialist informierte Teamkollegen und Medienvertreter am Sonntag im ÖSV-Teamquartier in Alta Badia von diesem Schritt. Möglich ist noch ein letzter Auftritt beim Heimrennen in Schladming am 23. Jänner. Größter Erfolg des Salzburgers aus St. Martin bei Lofer war der Gewinn der Silbermedaille bei der Alpin-WM 2017 in St. Moritz.

“Ich habe mich nach Val d’Isere entschlossen, meine Karriere zu beenden”, sagte Leitinger. “Es fühlt sich alles richtig an. Ich habe meine Probleme körperlicherseits und das Gefühl, nicht mehr den Anschluss zu finden.” Knie und Rücken würden Probleme bereiten. “Ich spüre einfach auch nicht mehr das hundertprozentige Vertrauen, dass ich das Limit suchen kann.” Für das Topniveau im Riesentorlauf, “das habe ich mir jetzt ehrlich eingestanden”, reiche es somit nicht mehr.

Es habe in seiner Karriere Höhen und Tiefen gegeben. “Ich bin dankbar für alles, was ich erleben durfte”, fügte Leitinger hinzu. Er könne sich für die Zukunft vorstellen, dem Skisport erhalten zu bleiben. Ein klares Bekenntnis dazu, einen Trainerjob anzustreben, wollte er aber nicht abgeben. Vorerst werde er in den Dienst als Zollbeamter eintreten, die Ausbildung dazu hat er vor einiger Zeit abgeschlossen. Ein genaues Startdatum gibt es noch nicht.

Leitinger startete auch noch bei den Weltmeisterschaften in Aare 2019 und zuletzt in Cortina d’Ampezzo 2021. Im Weltcup bestritt er 72 Rennen, das letzte vor einer Woche in Val d’Isere, wo er ausschied und den zweiten Durchgang verpasste. 2019 stand er in Alta Badia als Dritter des Parallel-Riesentorlaufs erstmals am Podest, 2021 war er beim Saisonauftakt in Sölden Zweiter.

Dass die Karriere des heute 32-Jährigen zwischenzeitlich ins Stocken geriet, hatte auch mit einigen schweren Verletzungen zu tun, wie Leitinger erwähnte. Auch diesbezüglich spielt Alta Badia eine besondere Rolle, erlitt er doch hier im Dezember 2013 erstmals einen Kreuzbandriss. Zwei weitere Knieverletzungen dieser Art folgten.

Privat ist Leitinger im Glück. Nach der Hochzeit im Frühjahr 2022 erwarten der bekennende Rapid-Anhänger und seine Ehefrau Simone im März 2024 erstmals Nachwuchs. Ihr habe er die Entscheidung zum Karriereende auch als Erstes mitgeteilt. “Sie hat das am besten mitgekriegt, dass es zum Schluss ein harter Kampf war”, sagte er. In Schladming könnte es im Jänner noch eine Art Abschied innerhalb der Weltcup-Familie geben. “Aber ich bin sicher nicht der, der in Lederhosen runterfährt.”

Von: apa