Von: apa
Der dreimalige Gesamtsieger Primoz Roglic hat vor dem Schlusswochenende der Vuelta a España das Führungstrikot von Ben O’Connor zurückerobert. Der Australier hatte die Spitzenposition zwölf Tage verteidigt, im steilen Schlussanstieg des 19. Abschnitts am Freitag war er aber machtlos und verlor viel Zeit. Roglic gewann die Bergankunft am Alto de Moncalvillo solo und führt vor der Königsetappe fast zwei Minuten vor O’Connor.
Roglic feierte seinen heuer dritten Vuelta-Etappensieg, insgesamt war es für den 34-Jährigen bereits der 15. Der Slowene siegte mit 46 Sekunden Vorsprung auf David Gaudu (FRA/Groupama) und Mattias Skjelmose (DEN/Lidl). Der viertplatzierte Movistar-Profi Enric Mas liegt im Gesamtklassement weiterhin an der dritten Stelle. Auf O’Connor – der rund zwei Minuten zurück Etappenzwölfter wurde – fehlen dem Spanier im Gesamtklassement nur 26 Sekunden. O’Connors Decathlon-Teamkollege Felix Gall war dem Australier wie schon die gesamte Schlusswoche im Finale keine Hilfe mehr. Der Osttiroler kam erneut mit großem Rückstand ins Ziel.
O’Connor und Co. hatten bereits im unteren Drittel des steilen Schlussanstiegs den Anschluss an Roglic und dessen letzte Berghelfer verloren. Die finalen fünf Bergaufkilometer absolvierte Roglic dann alleine und jubelte am Moncalvillo wie schon 2020 über den Sieg. Einen Anteil an seinem neuerlichen Erfolg hatte als einer seiner Domestiken im flacheren Gelände auch der Tiroler Patrick Gamper.
Roglic scheint auf dem Weg zum nächsten Vuelta-Triumph nach 2019, 2020 und 2021 nicht mehr aufzuhalten zu sein. Ihn trennt aber noch die Königsetappe mit 5.000 Höhenmetern vom ersten Grand-Tour-Erfolg für das Red-Bull-Bora-Team seit dem Einstieg des österreichischen Konzerns im Frühjahr. Im finalen Zeitfahren am Sonntag in Madrid ist Roglic im Vergleich mit seinen Klassementkonkurrenten ohnehin klar zu favorisieren.