Von: ka
Bruneck – Nach den zwei Niederlagen in der Playoffserie gegen Hydro Fehérvár AV19 steht der HC Pustertal bereits ein wenig mit dem Rücken zur Wand, daher muss in der heutigen Partie in der ausverkauften Gábor Ocskay-Arena unbedingt ein Sieg her. Raimo Helminen kann heute wieder auf den zuletzt angeschlagenen Topscorer Johan Harju zurückgreifen.
Das Spiel beginnt für die Gäste aus dem Pustertal äußerst unglücklich: bereits beim ersten Angriff des Spiels wehrt Tomas Sholl zunächst einen Schlenzer von Istvan Terbocs ab. Die Brunecker Hintermannschaft kann den Rebound jedoch nicht schnell genug aus der Verteidigungszone befördern, und so hat kann der allein gelassene Braeden Shaw nach 31 Spielsekunden mühelos zum 1:0 eindrücken. Und nur wenig später dürfen die ungarischen Fans erneut jubeln: in der 4. Spielminute ist die Pusterer Abwehr im Eck mit Kuralt und Janos Hari beschäftigt; Kuralt kann den heranstürmenden Shaw mustergültig bedienen, und der Kanadier gibt Tomas Sholl zum zweiten Mal an diesem Abend das Nachsehen.
Erst zur Hälfte des Drittels kann der HCP in Person von Shane Hanna erstmals gefährlich vor Rasmus Tirronen aufkreuzen. In der Folge erhöhen die Puschtra den Druck, und in der 13. Minute werden ihre Angriffsbemühungen endlich belohnt: nach einem schnellen Konter der zweiten Brunecker Linie schaffen es die Ungarn nicht, den Puck aus ihrer Verteidigungszone zu bringen, und so schnappt sich Anthony Bardaro die Scheibe und schlenzt sie aus kürzester Distanz an Tirronen vorbei. Doch die Freude währt nur kurz; bereits nach wenigen Sekunden stellt Braeden Shaw mit einem lupenreinen Hattrick den Zwei-Tore-Vorsprung von Fehervar wieder her. Der Amerikaner gibt einem Kuralt-Schuss im Slot stehend die entscheidende Richtungsänderung. Die Wölfe bleiben weiterhin am Drücker, unter anderem mit Chancen von Simon Berger sowie Ivan Deluca und Ivan Althuber. Knapp 30 Sekunden vor Schluss stürmt Alex Petan nach einem schnellen Breakaway allein auf Tomas Sholl zu, doch der US-Amerikaner ist zur Stelle. Beim Stand von 3:1 ertönt die erste Pausensirene.
Zu Beginn des Mittelabschnitts versucht es Matthias Mantinger mit einem Alleingang über die linke Seite, seine Bemühungen werden jedoch nicht belohnt. Wenig später muss Atkinson nach einem Stockschlag auf die Strafbank, und die Wölfe können erstmals mit einem Mann mehr agieren. Mehrere gute Einschussmöglichkeiten können sie nicht verwerten, und beinahe gelingt den Hausherren nach Scheibenverlust ein Unterzahltor. Doch die Wölfe lassen nicht locker, und zur Mitte des Drittels kann Dante Hannoun etwas überraschend einen Rebound von Tirronen trocken abstauben und den 2:3-Anschlusstreffer erzielen, sehr zum Jubel der über 750 Zuschauer beim Public Viewing in der Brunecker Intercable Arena.
In der Folge wird der HC Pustertal immer bissiger und setzen sich minutenlang im Angriffsdrittel fest. Ein zweiminütiges Überzahlspiel (Shaw sitzt wegen Behinderung) können sich die Puschtra Cracks trotz mehrerer guter Möglichkeiten leider nicht zunutze machen. Dennoch scheinen die Wölfe nun endgültig in den Playoffs angekommen zu sein. Kurz vor der zweiten Pausensirene erhitzen sich nach einem Fehérvár -Angriff die Gemüter, und so muss Reece Willcox für zwei Minuten auf die Strafbank, es ist das erste Unterzahlspiel an diesem Abend für die Pusterer. Kurz darauf gesellt sich Mike Caruso zu ihm in die Künlbox, und es gilt für die Brunecker 01:25 Minuten in doppelter Unterzahl zu überstehen. Die ungarischen Hausherren lassen sich diese Gelegenheit nicht entgehen, und so netzt Alex Petan 17 Sekunden vor Schluss eiskalt vom Bullykreis ein; dem Brunecker Torhüter ist dabei die Sicht verstellt.
Der Schlussabschnitt ist schnell erzählt. Er beginnt mit einer neuerlichen Strafe gegen den HC Pustertal wegen Protestierens. Die Pusterer Cracks machen hinten aber dicht und kommen unbeschadet über die Strafzeit. In der Folge entwickelt sich ein offener Schlagabtausch zwischen den ungarischen Hausherren und dem Team aus Bruneck, das auf den neuerlichen Anschlusstreffer drückt. Vor dem Kasten von Tirronen brennt es mehrmals lichterloh, und auch die Gemüter auf dem Eis erhitzen sich zunehmend. Unter anderem geraten sich Bardaro und Terbocs in die Haare, und die beiden Raufbolde werden von den Schiedsrichtern in die Kühlbox geschickt. Im darauffolgenden 4-vs-4 hat der HC Pustertal eindeutig mehr Spielanteile, doch gelingt es den Pusterern nicht, die spielerische Überlegenheit in Tore umzumünzen.
Zur Unzeit, nämlich knappe vier Minuten vor Schluss wird Johan Harju beim Stand von 2:4 von den Referees wegen Haltens auf die Strafbank geschickt. Und wieder schlagen die Ungarn im Powerplay eiskalt zu: einen Abschluss von Akos Mihaly kann Sholl noch abwehren, doch dann verzögert Joshua Atkinson geschickt und lässt dem Brunecker Schlussmann keine Chance – es steht 5:2 für die Hausherren. Eineinhalb Minuten vor Schluss verlässt der Amerikaner dann seinen Kasten, und der HCP versucht das Unausweichliche doch noch irgendwie abzuwenden. Der HCP kann zwar ein Empty Net verhindern, aber das war es dann auch schon. Auch in Viertelfinal-Spiel 3 gibt es für die Brunecker in Székesfehérvár, der „Stadt der Könige“ nichts zu holen; somit steht es in der Serie 3:0 für die Mannschaft aus Mitteltransdanubien.
Bereits in 48 Stunden kreuzen die beiden Teams erneut die Schläger; am Dienstag um 19:45 Uhr wird in der Intercable Arena zu Bruneck das vierte Spiel dieser Serie ausgetragen. Die Puschtra Wölfe müssen dabei unbedingt gewinnen, um die Chance aufs Weiterkommen doch noch am Leben zu erhalten.
Dienstag, 15.03., 19.45 Uhr