Von: apa
Mit neuer Führung und der Final-Neuauflage der Vorsaison startet die win2day ICE Hockey League in die Jubiläumssaison. Der Wiener Alexander Gruber übernahm das Präsidentenamt von Jochen Pildner-Steinburg und führt die länderübergreifende Eishockeyliga in das 25. Spieljahr. Zum Auftakt gastiert am Freitag (19.30 Uhr/live Puls24) der Meister und neuerliche Favorit Red Bull Salzburg bei Vizemeister KAC. Als starker Herausforderer gelten die massiv aufgerüsteten Graz99ers.
Nach dem Titel-Hattrick ist Salzburg bei Bewährtem geblieben. Mit Andy Rowe, Nikolaus Kraus und dem Austro-Kanadier Nash Nienhuis, Sohn von Kraig Nienhuis, wurden nur drei Profis geholt. Trainer Oliver David hat damit ein eingespieltes Team, das in den vergangenen Wochen internationale Klasse bewiesen hat. Die Roten Bullen haben in der Champions Hockey League drei der vier Matches gewonnen, darunter zuletzt mit 4:2 gegen den Schweizer Meister ZSC Lions.
“Wir stehen schon lange im Training und haben etliche Spiele hinter uns. Der Start in die heimische Meisterschaft ist so gesehen einfach das nächste Spiel. Aber wir behandeln jedes Spiel so, als wäre es ein Finalspiel. Wir sind absolut bereit für den Start in Klagenfurt. Auch mit dem Wissen, dass uns jeder schlagen will und wir aufs Neue Wege finden müssen, das zu verhindern”, erklärte David. “Es könnte nicht spannender sein, als gleich zu Beginn in Klagenfurt zu spielen.”
Im Unterschied zum Titelverteidiger hat der KAC den Sparstift angesetzt und den Abgang einiger Leistungsträger zu verschmerzen. Die Klagenfurter verloren die heimischen Top-Stürmer Lukas Haudum und Manuel Ganahl an Graz und Paul Postma, punktbester Verteidiger der Liga. Mit dem dänischen Teamstürmer Mathias From, dem jungen Österreicher Senna Peeters und Nick Pastujov hofft man, Scorerqualität geholt zu haben. Zudem kehrte Teamverteidiger Thimo Nickl aus dem Ausland zu seinem Stammclub zurück.
“Wir wollten nicht nur jünger werden, sondern auch schneller werden”, hoffte General Manager Oliver Pilloni die richtigen Akzente gesetzt zu haben. Er sah die Liga durch die Investitionen anderer Clubs als ausgeglichener als noch im Vorjahr. “Ich glaube, dass alles noch viel enger zusammengerückt ist.”
“Extrem verstärkt” hat sich laut Pilloni Graz. Die neue Konkurrenz im Kampf an der Spitze kommt aus der Steiermark. Unter dem neuen Präsidenten Herbert Jerich wurde kräftig investiert und die Mannschaft komplett umgebaut. Das abgeschlagene Schlusslicht der vergangenen Saison hat 19 hochkarätige neue Spieler geholt und setzt sich mit Trainer Harry Lange zumindest das Halbfinale zum Ziel. Haudum, Ganahl, Kevin Roy, Rok Ticar, Trevor Gooch und Casey Bailey sollen Garant für viel Offensivpower sein. Der in 211 NHL-Spielen bewährte Korbinian Holzer führt die Verteidigung an, im Tor steht der routinierte Schwede Jonas Gunnarsson.
Zu erwarten ist jedenfalls, dass die Top 6, die den direkten Einzug ins Viertelfinale bringen, heftig umkämpft sein werden. Denn neben Graz wird auch in Ljubljana, wo ein neuer Investor am Werk ist, Asiago und Wien eine Steigerung erwartet. Die Vienna Capitals, die zweite rot-weiß-rote Enttäuschung der vergangenen Saison, haben unter ihrem neuen Präsidenten Martin Riess das Budget um 15 Prozent erhöht und bauen auf gleich zehn nordamerikanische Profis.
In Linz wurde die Mannschaft von Philipp Lukas nur geringfügig verändert. Die Verteidiger Martin Stajnoch und Matt MacKenzie wurden mit zwei Imports ersetzt, neu sind dazu nur noch die zwei österreichischen Stürmer Henrik Neubauer und Marcel Witting. Allerdings schmerzen die langfristigen Ausfälle von Emilio Romig und Brodi Stuart. Der VSV hat unter dem neuen Cheftrainer Tray Tuomie die Abgänge von Top-Torjäger Robert Sabolic sowie Andrew Desjardins zu verkraften. Probleme offenbarten die Villacher in der Vorbereitung aber in der Defensive, im letzten Testspiel setzte es ein 2:7 gegen Graz.
Die Pioneers Vorarlberg, in ihrer zweiten Saison überraschend im Viertelfinale, haben erwartungsgemäß einige Leistungsträger nicht halten können. Die fünf Topscorer, allen voran Liga-MVP Steven Owre, haben Feldkirch verlassen. Große Veränderungen gab es auch beim HC Innsbruck, dem wohl ein schwieriges Jahr bevorsteht. Cheftrainer Mitch O’Keefe hat die Haie nach vier Saisonen verlassen, dazu sind Top-Verteidiger Nick Albano und vier der fünf punktbesten Stürmer weg. Die Vorbereitung lief für die Mannschaft des neuen US-Coach Jordan Smotherman alles andere als nach Wunsch: Die Tiroler haben alle ihre sieben Testspiele verloren, darunter 0:10 in Bozen. Im letzten Test gab es immerhin eine Steigerung (0:1 n.V. gegen Bozen).