Weiterer Rückschlag für Dortmund: Sabitzer muss verletzt pausieren

Schlager im Champions League-Glück, Pech für Sabitzer

Mittwoch, 20. September 2023 | 11:40 Uhr

RB Leipzig freut sich nach dem erfolgreichen Start in die Fußball-Champions-League über die “Kriegermentalität”, die dank des ersten Treffers von Xaver Schlager in der Königsklasse ein 3:1 in Bern einbrachte. Borussia Dortmund ist dagegen nach einem mutlosen Auftritt bei der 0:2-Niederlage bei Paris Saint-Germain am Dienstag weiter auf Formsuche und muss zudem auf Marcel Sabitzer verzichten. “Es sieht nach einer Muskelverletzung aus”, sagte BVB-Sportchef Sebastian Kehl.

“Er wird uns ein paar Tage fehlen”, so Kehl weiter. Sabitzer verließ nach einem Sprint bereits nach zwölf Minuten das Feld. Weitere Untersuchungen sollen eine genaue Diagnose und Aufschluss darüber ergeben, wie lange der 29-jährige Offensivspieler ausfällt. “Marcel ist ein sehr wichtiger Spieler für uns. Er ist in den letzten Spielen Stück für Stück angekommen”, betonte Kehl. “Er will immer gewinnen, er ist unangenehm und bringt eine Menge Erfahrung, national und international, mit und tut uns daher extrem gut.”

Ein längerer Ausfall wäre ein weiterer Rückschlag für die Borussen, die nur mäßig in die Saison gestartet sind und über die wachsende Kluft zwischen Anspruch und Wirklichkeit rätseln. Auch die defensivere Taktik mit drei Innenverteidigern, einer Fünferkette und zunächst ohne zentralen Stürmer bewahrte den BVB in der französischen Hauptstadt nicht vor dem befürchteten Fehlstart. “Man kann es nett formulieren und sagen: Wir hatten zu viel Respekt. Oder man kann sagen, dass uns einfach der Mut gefehlt hat”, meinte Trainer Edin Terzic.

Vor allem die vielen Fehlpässe schlugen dem Coach aufs Gemüt: “Wir hatten in der ersten Halbzeit eine Passquote von 63 Prozent – nahezu jeder zweite Pass war wieder weg.” Klartext sprach auch der Kapitän. “Es fehlen einige Dinge zu 100 Prozent. Wir machen zu einfache Fehler. Das muss auf jeden Fall besser werden”, forderte Emre Can.

Ganz anders die Gemütslage in Leipzig nach dem Sieg bei den Young Boys. “Es gefällt mir schon seit ein paar Wochen, wie wir mit Widerständen umgehen. Man kann hier aufgefressen werden, und das haben wir verhindert. Wir haben uns gewehrt. Das hat etwas von Kriegermentalität”, lobte Trainer Marco Rose die Reife seiner verjüngten Mannschaft.

Nach einer bescheidenen ersten Halbzeit (1:1) ebnete Schlager mit seinem Tor zum 2:1 (73.) den Weg zum Sieg. In der Pause wurde es “laut untereinander. Jeder hat angesprochen, was nicht gepasst hat. Dann sind wir raus und sind marschiert. Wir haben dann Druck und schlussendlich noch zwei Tore gemacht und verdient gewonnen”, sagte der Mittelfeldspieler. Sein ÖFB-Teamkollege Christoph Baumgartner kam in der Schlussphase aufs Feld, für Nicolas Seiwald blieb nur Platz auf der Ersatzbank.

Ein erfolgreiches Champions-League-Debüt gab es für Gernot Trauner. Der Kapitän und Abwehrchef von Feyenoord Rotterdam feierte mit den Niederländern gegen Celtic Glasgow einen 2:0-Heimsieg, der beim Stand von 1:0 durch zwei Ausschlüsse der Schotten (64., 68.) begünstigt wurde.

Für Aleksandar Dragovic gab es dagegen mit Roter Stern Belgrad gegen Manchester City nichts zu holen. Nach einer 1:0-Pausenführung mussten sich die Serben beim Titelverteidiger mit 1:3 geschlagen geben. Gegen Leipzig und Bern rechnet sich der Verteidiger, der sein Team ebenfalls als Kapitän aufs Feld führte, aber einiges aus. “Wir wissen, dass Manchester City der große Favorit ist, aber Leipzig und die Young Boys sollen nach Belgrad kommen, für die wird es in der Hölle von Belgrad nicht einfach sein”, sagte Dragovic im Sky-Interview.

Für die international meisten Schlagzeilen sorgte am Dienstag mit Ivan Provedel ein Torhüter. Der 29-jährige Italiener erzielte beim 1:1 von Lazio Rom gegen Atletico Madrid in der 95. Minute den Ausgleichstreffer für die Römer. Provedel lief in bester Torjäger-Manier in eine Flanke und köpfelte wuchtig ein. Es war erst der vierte Treffer eines Torhüters in der Champions-League-Geschichte und der erste seit Vincent Enyeama für Hapoel Tel Aviv vor 13 Jahren. “Das ist ein Abend, an den ich mich mein ganzes Leben lang erinnern werde”, sagte Provedel.

Von: APA/dpa/Reuters