Von: apa
Die Auslosung der neu gestalteten Ligaphase in der Fußball-Champions-League hat am Donnerstagabend in Monaco Sturm Graz und Red Bull Salzburg viel Hochkarätiges beschert. Meister Sturm trifft in der Königsklasse unter anderem auf RB Leipzig und Borussia Dortmund sowie Europa-League-Sieger Atalanta Bergamo. Salzburg darf sich auf Duelle mit Titelverteidiger Real Madrid, Paris St. Germain und Bayer Leverkusen freuen. Der erste Spieltag findet Mitte September (17.-19.) statt.
Die in Pool vier befindlichen Grazer bekamen in einem unterhaltsamen und großteils computergesteuerten Auslosungs-Prozedere Heimspiele gegen RB Leipzig (Topf 1), Club Brügge (2), Sporting Lissabon (3) sowie Girona (4). Auswärts antreten muss die Elf von Trainer Christian Ilzer bei Marcel Sabitzers BVB (1), in Bergamo (2), in Lille (3) und im französischen Brest (4). Damit gibt es für Sturm heuer reichlich Deja-vus, haben doch die Steirer bereits in der Vorsaison Atalanta, Sporting und Lille zum Gegner gehabt.
Im Lager des Meisters sorgte die Auslosung für gemischte Gefühle. “Vielleicht gibt es Gruppen mit größeren Namen. Aber ich bin geerdet genug, um unser Auftreten auf diesem Niveau zu schätzen. Wir sind dankbar, im Konzert der Großen dabei zu sein”, meinte Ilzer. Sein belgischer Spieler Dimitri Lavalee war hingegen etwas enttäuscht, “dass von den größten Mannschaften keine dabei ist. Wir kennen den Spielstil von gewissen Gegnern. Wir werden sehen, ob wir uns weiterentwickelt haben.”
Ilzer freute sich derweil “auf die gelbe Wand in Dortmund” und versuchte, den Stellenwert von Sturm im Konzert der 36 CL-Teilnehmer einzuordnen. “Platz 24 wäre eine Weltsensation. Wir sind krasser Außenseiter, wollen aber die eine oder andere Sensation liefern. Wir werden mit Herz und Leidenschaft an die Aufgaben herangehen. Das Schönste ist, mit Sturm Graz Champions League zu spielen.” Sportdirektor Andreas Schicker hofft, “dass wir an einem guten Tag gegen diese Gegner bestehen können.”
Vizemeister Salzburg, das sich in Topf drei befand, hat Heimrecht gegen Paris Saint-Germain (1), Atletico Madrid (2), Dinamo Zagreb (3) und ebenfalls Brest. Auswärts muss die Truppe von Coach Pepijn Lijnders bei David Alabas Real (1), in Leverkusen (2), bei Gernot Trauners Feyenoord Rotterdam (3) und bei Sparta Prag (4) bestehen. “Es wird für unsere Talente, für unsere hungrige, junge Mannschaft eine absolut geile Reise durch Europa mit diesen acht Spielen. Die Jungs haben es sich verdient, jetzt haben sie diese Bühne”, sagte Sportdirektor Bernhard Seonbuchner.
Lijnders, der die Auslosung mit seiner Familie angeschaut hatte, verpasste zwar das Traumlos Liverpool. Der Niederländer freute sich dennoch über die attraktiven Gegner. “Ich glaube, wir haben fünf Meister als Gegner und drei Titelkandidaten.” Real Madrid sei der ultimative Gegner. “Es wird richtig speziell für das Team, nach Bernabeu zu gehen. Das wird massiv, du spielst sofort gegen den regierenden Champion. Ich freue mich darauf.”
Ziel ist jedenfalls der Aufstieg. “Du spielst gegen acht Teams, da kann viel passieren. Es ist ein langer Weg, um in die nächste Phase zu kommen. Aber ich glaube wirklich, dass wir das schaffen können. Aber noch wichtiger ist, dass wir auf unsere Art performen, zeigen, wer wir sind, unser Talent, unsere Intensität und unseren Weg, den Salzburger Weg. Dafür brauchen wir unsere Fans. Unser Stadion muss so laut wie möglich sein”, erklärte Lijnders.
Der genaue Spielplan für die Ligaphase wird am kommenden Samstag ausgelost und veröffentlicht. Da es keine Gruppen mehr gibt und statt 32 nun 36 Vereine, ist der Modus ein anderer. Die zwölf Mannschaften mit den wenigsten Punkten scheiden aus. Die Teams auf den Plätzen 9 bis 24 kämpfen in Play-offs um einen Platz im Achtelfinale. Die Top acht stehen fix in der Runde der letzten 16. Achtel-, Viertel- und Semifinali werden dann wie gewohnt in zwei, das Finale in einem Spiel entschieden. Einen Umstieg zur Europa League gibt es nicht mehr.
Als “Losfeen” teilgenommen haben im Fürstentum übrigens Italiens Torhüter-Legende Gianni Buffon und Superstar Cristiano Ronaldo. Viel machen musste “CR7” nicht, da ein KI-gesteuerter Mechanismus auf Knopfdruck des Portugiesen im Wesentlichen die Gegnerzuteilung vornahm.