Jon Rahm will als LIV-Spieler am Ryder Cup teilnehmen

Weiter Differenzen zwischen den großen Golf-Serien

Dienstag, 17. September 2024 | 14:24 Uhr

Von: APA/Reuters

Mehr als ein Jahr nach Verkündung eines Rahmenabkommens zwischen den großen Golf-Serien PGA, LIV und DP World Tour (DPWT) gibt es offenbar noch keinen Durchbruch, dafür aber weiterhin Differenzen. Laut einem Bericht von “Sports Illustrated” hat die LIV mit einem Angebot an die DPWT versucht, die gegen ihre Golfer verhängten Sanktionen aufzuheben. Dieses wurde aber abgelehnt – mit direkten Auswirkungen auf die Sportler, allen voran LIV-Star Jon Rahm.

Dem Bericht zufolge trafen sich Vertreter der vom saudi-arabischen Staatsfonds PIF finanzierten LIV-Serie im August mit der DPWT, die früher als European Tour bekannt war. Um die Sanktionen für LIV-Profis – wie Geldstrafen und Startverbote – zu beseitigen, wurden eine bessere Turnier-Abstimmung sowie Geld angeboten. Dem Vernehmen nach geht es um 6 Millionen Euro als Preisgelder. Weiters wurden Teilnahme-Möglichkeiten für DPWT-Spieler für zehn Turniere der Asian Tour, einem LIV-Partner, offeriert.

Ein DPWT-Sprecher bestätigte das Treffen und das Angebot. “Wir haben uns ihren Vorschlag angehört, ihn aber nicht akzeptiert, da wir weiterhin der Meinung sind, dass der Schwerpunkt auf der Zusammenarbeit aller Beteiligten liegen sollte, um eine Gesamtlösung zu erreichen, die unserem Sport zugute kommt”, sagte der Sprecher, der damit auf das Fehlen der PGA in diesem Deal verwies.

Grund für die Gespräche im August dürfte Stargolfer Rahm sein. Der Spanier, der als LIV-Aushängeschild vor der Saison für einen kolportierten hohen dreistelligen Millionenbetrag in die saudische Konkurrenzserie gewechselt war und die Jahres-Einzelwertung am vergangenen Wochenende für sich entschieden hatte, hat vor wenigen Tagen gegen die DPWT-Strafen Berufung eingelegt. Durch diesen Schritt ist Rahm zunächst auf seiner alten Tour wieder spielberechtigt.

Hintergrund für diesen Schritt ist die Absicht des Spaniers, im kommenden Jahr für Team Europa am Ryder Cup teilnehmen zu können. Um die Spielberechtigung zu erhalten, muss Rahm aber 2024 an vier DPWT-Events teilgenommen haben. Sein Olympia-Start in Paris zählt als ein absolviertes Turnier, drei fehlen noch. Ein logisches Ziel von Rahm wäre die Teilnahme an der Open de Espana in Madrid Ende September.

Betroffen von den nach wie vor nicht gelösten Differenzen der Serien ist auch Bernd Wiesberger. Obwohl sich der Burgenländer vor seiner Rückkehr auf die einstige European Tour mit der DPWT geeinigt und seine Strafen gezahlt hatte, ist er noch bis Herbst auf der PGA-Tour gesperrt.