Von: pf
Bozen – Seit Jahren ist die Verbesserung der Notfallversorgung in Südtirol ein Herzensanliegen der lokalen Rettungsorganisationen. In den vergangenen Jahren und Jahrzehnten konnte in diesem Bereich viel erreicht werden. Nach der Einführung der Frühdefibrillation (AED) sowie der Gründung von First-Responder-Gruppen wird zukünftig mit öffentlich zugänglichen Frühdefibrillations-Säulen eine weitere Lücke in der Rettungskette geschlossen.
Am gestrigen Mittwoch machte die Gemeinde Bozen in Zusammenarbeit mit Landesnotrufzentrale und dem Landesrettungsverein Weißes Kreuz einen weiteren Schritt in die richtige Richtung, um dem plötzlichen Herztod den Kampf anzusagen: Gemeinsam wurde das Pilotprojekt Frühdefibrillations-Säulen Südtirol offiziell gestartet.
Am Don-Bosco-Platz wurde im Beisein von Manfred Brandstätter (Primar des Landesnotfalldienstes), Ivo Bonamico (Weiß-Kreuz-Direktor), Bürgermeister Renzo Caramaschi, Christian Decarli (Landeskomitee IRK), WK-Präsidentin Barbara Siri, Hannes Plank (Dienstleiter WK Bozen), Georg Rammlmair (Sanitätsdirektor WK), Hannes Unterhofer (Stadtviertelrat Don Bosco) und Luis Walcher (Stadtrat Bozen) die erste Säule feierlich enthüllt und der Öffentlichkeit vorgestellt. Weitere neun Säulen werden in den kommenden Wochen in anderen Stadtteilen errichtet und in Betrieb genommen. Finanziert wird das Projekt über die Einnahmen der Fünf-Promille-Zuwendungen des Weißen Kreuzes sowie der Stadtgemeinde Bozen.
Mit der Errichtung dieser lebensrettenden Säulen, an denen Defibrillatoren für Laien bereitstehen, kann die Kollaps-Defibrillationszeit erheblich verkürzt werden. Die Pilotphase umfasst insgesamt 15 Frühdefibrillations-Säulen in ganz Südtirol. Die AED-Geräte werden dabei selektiv an Orten mit hohem Publikumsverkehr oder in vom Rettungsdienst unterversorgten Gebieten vorgehalten. Ein weiteres Ziel ist die Aktivierung einer Alarmierungssoftware in der Einsatzzentrale 118 und in der Einsatzzentrale des Weißen Kreuzes, welche bei einem vermuteten Kreislaufstillstand alle registrierten AED-Anwender (Helfer der Blaulichtorganisationen mit entsprechender Ausbildung, First Responder, Mitglieder der Sportvereine usw.) in einem zu definierenden Aktionsradius alarmiert und somit qualifizierte Hilfe in kürzester Zeit geleistet werden kann. Die Installation der lebensrettenden Säulen in der Peripherie ist ab Frühjahr 2017 angedacht.
Bei der Veranstaltung bedankte sich BM Renzo Caramaschi beim Weißen Kreuz für die Federführung bei diesem Projekt. Er sei gerne zu diesem besonderen Ereignis gekommen, da in diesen Tagen sehr viel von Gewalt und Angst zu lesen ist, und diese Aktion zur gegenseitigen Hilfe Freude und Hoffnung bereitet. WK-Präsidentin Barbara Siri lobte die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bozen sowie mit der Landesnotrufzentrale und bedankte sich bei Landesrätin Martha Stocker für die Weitsicht bei diesem Projekt.