KFS-Vortragsreihe mit Evolutionspädagogin Rita Schwingshackl

„Das lernende Dreieck“ – Schule-Kind-Elternhaus

Donnerstag, 13. Oktober 2016 | 16:16 Uhr

Bozen – Effizientes Lernen in der Schule ist nur im Rahmen einer gelungenen Beziehung – einem lernenden Dreieck – zwischen Lehrpersonen, Kindern und Eltern möglich, die von Achtsamkeit, Anerkennung und Wertschätzung geprägt ist. Wie ein solcher Lernraum geschaffen und gelebt werden kann, erklärte die Lernberaterin und Evolutionspädagogin Rita Schwingshackl kürzlich bei der Vortragsreihe „Das lernende Dreieck“, welche vom Katholischen Familienverband Südtirol (KFS) organisiert wurde.

„Verhaltensauffälligkeiten, Lernschwierigkeiten und Schulprobleme sind Botschaften, die Kinder an uns senden“, weiß die Referentin Rita Schwingshackl: „Sie erwarten von uns, dass wir ihre Sprache verstehen und ihnen helfen, wieder ins Gleichgewicht zu kommen.“ Um Eltern, Lehrpersonen, Erziehenden und Interessierten im ganzen Land die Möglichkeit zu bieten, mehr über „Das lernende Dreieck“ zu erfahren, fanden die Abende zwischen dem 3. und 7. Oktober in fünf verschiedenen Gemeinden, nämlich in Reischach, Kaltern, Klausen, Schluderns und Algund statt.

Thematisiert wurde vor allem die Beziehungsfähigkeit als wesentliches Fundament, auf dem Lernen aufbaue. Haben Kinder „null Bock“, so hänge es häufig damit zusammen, dass sie sich nicht mehr trauen, aus ihrem Schutz, der „coolen Maske“, hervorzutreten. Lieber leisteten sie gar nichts, als Gefahr zu laufen, etwas falsch zu machen oder gedemütigt zu werden. Was es brauche, sei deshalb eine stressfreie Erlebnissicherheit.

„Kinder sind von Natur aus neugierig und wollen lernen, denn unser Gehirn ist dafür geschaffen, Probleme zu lösen, nicht aber auswendig zu lernen“, erklärte Schwingshackl. Daher sei eine positive Fehlerkultur zentral. „Lernen ist ein Prozess der Erfahrung und Entfaltung – kein Ereignis“, betonte die Pädagogin. Lehrpersonen seien nicht nur Stoffvermittler sondern träten immer als ganze Person in Erscheinung sowie in Beziehung mit den Kindern und auch den Eltern. Umso wichtiger sei es deshalb, den Kindern stets zu vermitteln, dass sie wahrgenommen und erst genommen werden.

Von: mk

Bezirk: Bozen