Von: bba
Bozen – Wie stark leidet der Alpenschneehase in Südtirol unter dem Klimawandel und der Konkurrenz verwandter Arten? Antworten darauf suchen Fachleute derzeit bei einer systematischen Erfassung, die am 13. Oktober bei einem von der Plattform Biodiversität Südtirol organisierten und auch online übertragenen Kolloquium im Naturmuseum vorgestellt wird.
Als Eiszeitrelikt ist der Alpenschneehase besonders von fortschreitenden klimatischen Veränderungen betroffen. Unterdessen fällt es dem Europäischen Feldhasen zunehmend leichter in den subalpinen Lebensraum vorzudringen. In Gebieten, wo beide vorkommen, sind Konkurrenz um knappe Ressourcen sowie Hybridisierungen zwischen den nahverwandten Arten die Folgen.
In Zusammenarbeit mit der Veterinärmedizinischen Universität Wien versucht nun auch das Land Südtirol die Wissenslücke um den Schneehasen zu schmälern und testet eine systematische Erfassung; dabei sammeln Fachleute Kot-Losungsproben, die eine genetische Erfassung ermöglichen und Einblicke in die Bestandssituation geben.
Über die Konkurrenz- und Hybridisierungsverhältnisse zwischen beiden Hasenarten, die gebietsweise große Unterschiede zeigen, sprechen Simon Schwienbacher und Thomas Clementi bei dem von der Plattform Biodiversität Südtirol organisierten Vortrag „Der Alpenschneehase in Südtirol“, der am Mittwoch, 13. Oktober um 18.00 Uhr im Naturmuseum und online auf dem YouTube-Kanal des Museums unter dem Link https://youtu.be/6yFz5CV0Dg8 stattfindet.
Simon Schwienbacher ist Wildtierbiologe und Forstwirt und hat sich im Rahmen seiner Masterarbeit an der Universität für Bodenkultur Wien mit dem Thema Alpenschneehase beschäftigt. Thomas Clementi ist freiberuflich tätig und blickt auf eine langjährige Felderfahrung im Bereich alpiner Wildarten zurück.
Der Vortrag erfolgt in deutscher und italienischer Sprache, der Eintritt ist frei. Es sind der Grüne Pass und eine online-Buchung auf der Webseite des Museums unter dem Link https://app.no-q.info/naturmuseum-sudtirol/calendar#/event/58233 notwendig.
Informationen unter der Nummer 0471 412964.
Die Plattform Biodiversität Südtirol wurde 2020 gegründet, um ein Netzwerk aller Institutionen und Fachleute im Bereich der Biodiversität zu bilden. Federführend sind das Naturmuseum Südtirol, die Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung sowie das Team des Biodiversitätsmonitorings Südtirol von Eurac Research.