Von: luk
Bozen – Ein Gastvortrag zum Thema der Deutschen Bildungsdirektion “Guter Unterricht in der inklusiven Schule“ stand bei der heutigen Konferenz der Kindergarten- und Schulführungskräfte im Fokus.
Die Eröffnungskonferenz mit über 100 Führungskräften der deutschsprachigen Kindergärten und Schulen läutete auch heuer das neue Kindergarten- und Schuljahr ein. Bildungslandesrat Philipp Achammer, Bildungsdirektor Gustav Tschenett und Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner eröffneten heute (24. August) in Bozen am Klassischen-, Sprachen- und Kunstgymnasium “Walther von der Vogelweide” in Bozen offiziell das Bildungsjahr 2023/2024. Die Tagung stand ganz im Zeichen des Schwerpunktthemas der Deutschen Bildungsdirektion “Wege in die Bildung 2030 – guter Unterricht in der inklusiven Schule”, auf das Bildungsdirektor Gustav Tschenett verwies.
Hinz: “Inklusive Bildung heißt, in Netzwerken denken”
Gastreferent Andreas Hinz, Professor für Inklusionspädagogik aus Halle (Sachsen-Anhalt) ging in seinem Vortrag auf die Thematik “Wege in die Bildung 2030: Grundgedanken einer inklusiven Pädagogik” ein und gab dazu einige Orientierungspunkte. Es sei wichtig, Visionen zu haben und gleichzeitig pragmatisch in nächsten Schritten zu denken, so Hinz. Es gebe nicht den einen Weg zur Inklusion. “Beim Thema inklusive Bildung haben wir es mit weltweiten Herausforderungen und auch mit Widersprüchen zu tun”, sagte Hinz. Inklusive Bildung sei eine menschenrechts- und partnerschaftsbasierte Schule, die intersektionale Vielfalt pflege – mit allen schönen, harmonischen, bereichernden Aspekten und allen Konflikten, Reibungen und Schwierigkeiten, die dazugehören, fügte er hinzu. “Inklusive Bildung ist eine Bildung mit einem demokratischen Selbstverständnis und mit einem demokratischen Alltagsleben, das in Schulen nicht ungebrochen und ohne Widersprüche realisiert werden kann”, sagte Hinz.
Zukunftsfähige, inklusive Bildung ist für Hinz der Weg vom Schachteldenken hin zum Denken in Netzwerkstrukturen, weg vom einseitigen curricularen Denken hin zum Weltwissen. Dabei gehe es um die Erweiterung dessen, was inhaltlich zu Bildung gehöre und was für Einzelne oder auch für Gemeinschaften wichtig sein könne. Der Gastreferent wies vor allem auf die Rolle der Lehrpersonen als Lernbegleiterinnen und Lernbegleiter sowie als Mentorinnen und Mentoren hin.
Landesrat Achammer: “Alle Schüllerinnen und Schüler bestmöglich fördern”
Landesrat Philipp Achammer knüpfte an den Gastvortrag an und unterstrich das Ziel, eine Schullandschaft zu schaffen, in der alle Schülerinnen und Schüler bestmöglich gefördert werden. “Jedes Kind soll die Chance haben, sein volles Potential zu entfalten. Gemeinsam mit den Lehrpersonen und Schulführungskräften bauen wir Schule weiter aus und schaffen eine vielfältige respektvolle Lernumgebung.” Landesschuldirektorin Sigrun Falkensteiner betonte: “Eine inklusive Grundhaltung ist darüber hinaus für alle an Bildung Beteiligten wesentlich und unabdingbar.”
Gegen Ende der Veranstaltung verabschiedeten Landesschuldirektorin Falkensteiner und Bildungsdirektor Tschenett jene Schuldirektorinnen und -direktoren, die ab September in den Ruhestand treten und hießen jene, die mit Beginn des Bildungsjahres 2023/2024 ihren Dienst antreten, willkommen.
Für eine feierliche musikalische Umrahmung der Veranstaltung sorgten die Schülerinnen und Schüler der Musikschule Gadertal auf der Steirischen Harmonika unter der Leitung von Eduard Huber.