Von: mk
Trient/Bozen – Die Geschichte der Emigranten aus dem Gebiet des historischen Tirol ist das Thema des Films „Tiroler im Urwald“ von Luis Walter, der heute den Regionalratsabgeordneten gezeigt wurde. „Der Film, der von der Region sowie von Südtirol und Trentino gefördert wurde, dokumentiert die Tiroler Emigration, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begonnen hat, als viele Tiroler, auch Welschtiroler, nach Südamerika gezogen sind, auf der Suche nach Glück“, erklärte der Regisseur. „Dieses Kapitel gehört zur Geschichte unseres Landes“, meinte Regionalratspräsident Thomas Widmann, der auch den Abgeordneten diesen Einblick ermöglichen wollte.
„Von 1858 bis 1878 folgen hunderte Tiroler- und Welschtiroler Familien dem Ruf aus Brasilien (das um Siedler wirbt) und verlassen ihre Heimat“, heißt es in der Synopsis zum Film. „In Brasilien werden die Einwanderer in den Urwald getrieben, wo es keine Häuser und keine Wege gibt. Dort wird ihnen ein Stück Land zugewiesen, das sie urbar machen müssen. Schwerstarbeit, Heimweh und tropische Krankheiten kennzeichnet ihr Dasein. Die Tiroler gründen in den Bergen von Santa Leopoldina die Siedlung Dorf Tirol, 2000 km südlich gründen die Welschtiroler Nova Trento. Wie heute, nach über 150 Jahren, die Nachkommen in der fünften und sechsten Generation der Tiroler- und Welschtiroler Einwanderer in Brasilien leben, versucht der Film zu erzählen. Der Film wurde in deutscher und in italienischer Sprache gedreht und wird mit Untertiteln gezeigt.“ Die Einwohner von Dorf Tirol und Nova Trento sprechen Protugiesisch, pflegen aber weiterhin den Dialekt aus der Heimat ihrer Vorfahren.