Über 380 Kandidaten im vergangenen Jahr

Dreisprachigkeitsprüfung: Neue Richtlinien

Dienstag, 24. Januar 2017 | 13:17 Uhr

Bozen – Ab diesem Frühjahr werden die Ladinischkenntnisse bei der Dreisprachigkeitsprüfung nach neuen Richtlinien geprüft und bewertet.

Die Landesregierung hat heute Richtlinien zur Feststellung der Ladinischkenntnisse im Rahmen der Dreisprachigkeitsprüfung und den Landeshauptmann zur Unterzeichnung des Einvernehmens mit dem Regierungskommissariat ermächtigt. Der neue Prüfungsmodus wird im Frühling erstmals zur Anwendung kommen.

Über 380 Kandidaten sind im vergangenen Jahr zur Dreisprachigkeitsprüfung angetreten, um die ladinischen Sprachkenntnisse unter Beweis zu stellen. Ab kommendem Frühjahr werden die Ladinischprüfungen nach einem neuen Modus abgenommen. Die rechtliche Voraussetzung dazu schuf heute die Landesregierung. Sie genehmigte die Richtlinien zur Feststellung der Ladinischkenntnisse und ermächtigte den Landeshauptmann zur Unterzeichnung des vorgeschriebenen Einvernehmens mit dem Regierungskommissariat. „Nach Unterzeichnung dieses Einvernehmens werden die neuen Richtlinien im Amtsblatt der Region veröffentlicht und werden damit rechtswirksam“, erklärt Landeshauptmann Arno Kompatscher das Verfahren.

Das Konzept für die neue Ladinisch-Tests im Rahmen der Dreisprachigkeitsprüfung war von der  ladinischen Prüfungskommission in Zusammenarbeit mit der Freien Universität Bozen und dem ladinischen Kulturinstitut Micurà de Rü  ausgearbeitet und von der Landesregierung 2015 genehmigt worden. „Damit führen wir die Ladinischprüfung an den so genannten ‚Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen’ heran“, betont Ladinerlandesrat Florian Mussner, „was einer Aufwertung der ladinischen Sprache und einer Stärkung der ladinischen Sprachgruppe gleichkommt.”

Die neue Prüfungsform sieht im Unterschied zu bisher auch die Prüfung des Hörverständnisses und eines Leseverständnisses vor. Neuigkeiten gibt es auch beim schriftlichen Test, bei dem sich der Schwerpunkt vom reinen Übersetzen auf die eigenständige Sprach- und Textproduktion verlagert. Zudem wird im Schriftlichen künftig zwischen den Laufbahnen A und B unterschieden. Stärker strukturiert wird die mündliche Prüfung.

Nachdem nun auch die die ladinischen Testunterlagen in den beiden Sprachversionen Grödnerisch und Gadertalisch vorbereitet sind, will die Dienststelle für Zwei- und Dreisprachigkeitsprüfungen anfangs April mit den neuen Ladinischprüfungen starten. Testbeispiele sind auf der Homepage der Dienststelle zu finden (www.provinz.bz.it/bildung- sprache/zweisprachigkeit/ default.asp).

Von: mk

Bezirk: Bozen