Filmfestival für Ober- und Berufsschüler

Durch Filme Flucht verstehen

Donnerstag, 20. Oktober 2016 | 10:49 Uhr

Bozen – Es geht um Aufbruch, um Flucht, um Vorurteile  und um den Traum von einem besseren Leben: Vom 7. bis 14. November lädt die Organisation für Eine solidarische Welt  zum oew-Filmfestival. Zur 13. Auflage des Festivals werden wieder über 2.000 Berufs- und Oberschüler erwartet.  In diesem Jahr steht es unter dem Motto “(Zu)Flucht“. Im Mittelpunkt der fünf Filme stehen Menschen, die auf der Flucht sind oder Flüchtenden begegnen. „Mediterranea“ des italienischen Regisseurs Jonas Carpignano erzählt die Geschichte von Ayiva, der an der italienischen Küste strandet und dort als illegaler Einwanderer in eine unbekannte Realität eintaucht. Weitere Filme sind „Der Marsch“, „Die Piroge“, „Terraferma“ und „Die Farbe des Ozeans“. Sie laufen in der zweiten Novemberwoche als Schüler-Vorstellungen in Meran, Bruneck, Brixen und zum ersten Mal auch in Schlanders. Vier Filme werden in deutscher, einer in italienischer Sprache gezeigt. Im Anschluss kommen Experten in die Schulklassen und erarbeiten mit den Schüler*innen die Thematik des Films. Es wird auch die Möglichkeit geben, Menschen zu begegnen, die selbst Flucht erlebt haben. Anmeldungen sind noch bis zum 28. Oktober möglich.

Monika Thaler begleitet das Filmfestival für die oew: „In allen fünf Filmen geht es um Menschen, die aus verschiedenen Gründen ihr Heimatland verlassen müssen und in der Hoffnung auf ein besseres Leben in eine unbekannte Welt aufbrechen.“ Eine Gruppe verzweifelter Menschen macht sich nach Europa auf, um dem Hungertod zu entfliehen („Der Marsch“). Da in Ihrer Heimat ihr Einkommen als Fischer nicht zum Überleben reicht, soll Baye Laye eine Gruppe junger Männer in einer Piroge über das Mittelmeer bringen („Die Piroge“). Zwei weitere Filme („Terraferma“ und „Die Farbe des Ozeans“) stellen Menschen ins Zentrum, die Flüchtlingen begegnen.

„Um das komplexe Thema Fluch greifbar zu machen, brauchen wir in erster Linie Informationen“, erklärt Organisatorin Verena Gschnell. Anhand einzelner Menschen und ihrer Geschichten beleuchte das diesjährige Festival die facettenreiche Thematik aus unterschiedlichen Blickwinkeln und könne so Raum für Diskussionen und Begegnungen schaffen.

Die Wichtigkeit von Begegnungen unterstreicht auch der Geschäftsführer der oew, Matthäus Kircher: „Jugendliche begegnen dem Phänomen Flucht in erster Linie mit Neugier“, sagt er. Durch den Austausch mit verschiedenen  Menschen und durch das Aufzeigen unterschiedlicher Perspektiven können positive Veränderungen in der Gesellschaft auf den Weg gebracht werden. „Die Offenheit  und der Mut junger Menschen ist in Hinblick auf die großen Herausforderungen unserer Zeit wichtiger denn je“, betont Kircher.

Die fünf  Filme laufen in der Woche vom 7. bis 14. November 2016 im Ariston-Saal in Meran, im UFO Bruneck, im Forum Brixen und im Kulturhaus Karl Schönherr in Schlanders. Am Freitag, 11. November wird der Gewinnerfilm, der von einer Jury aus fünf Oberschüler*innen bereits im Vorfeld des Festivals ausgewählt wird, um 20 Uhr im Forum Brixen gezeigt und prämiert. Das Preisgeld von 1.500 Euro geht an die oew-Partnerorganisation „Acción Ecológica“, welche in Ecuador für den Erhalt des Lebensraums der indigenen Bevölkerung im Regenwald Yasuni kämpft.

Interessierte finden alle Termine auf der Webseite www.oew.org. Das Filmticket kostet fünf Euro pro Schüler*in, für Begleitpersonen ist der Eintritt frei. Im Preis inbegriffen ist die Nachbereitung des Films durch Referent*innen der oew sowie umfangreiche Informationsmaterialien.

Anmeldungen für das Filmfestival nimmt Verena Gschnell noch bis 28. Oktober von Montag bis Freitag unter Tel. 0472 208 209 oder per Mail an verena.gschnell@oew.org entgegen. Lehrpersonen sind eingeladen, sich sobald wie möglich zu melden.

Von: mk

Bezirk: Bozen