Von: luk
Bozen – Die europäischen Marie-Skłodowska-Curie- Maßnahmen setzen auf die Förderung vielversprechender Jungforscher: Zwei Projekte, an denen die Freie Universität Bozen Partner ist, sowie ein Global Fellowship werden mit über 700.000 Euro für die unibz gefördert. Dies eröffnet Karriereentwicklungen für Jungforscher an gleich drei Fakultäten der unibz: Bildungswissenschaften, Naturwissenschaften und Technik sowie Wirtschaftswissenschaften.
Die Europäische Kommission fördert innerhalb des Forschungsrahmenprogramms Horizont 2020 über die Marie-Skłodowska-Curie- Maßnahmen junge Wissenschaftler in ihrer akademischen Entwicklung mit Augenmerk auf Auslandsaufenthalte, hervorragende Betreuung und maßgebliche Förderung der Netzwerkarbeit. In gleich zwei dieser Maßnahmen war die unibz bei der Einwerbung erfolgreich:
Die Professorin für Sozialwissenschaft Susanne Elsen vertritt die Fakultät für Bildungswissenschaften im MSCA-ITN Projekt ASTRA (Applying Sustainability Transition Research in Social Work). Bei ASTRA werden 15 Doktorand drei Jahre lang zu Nachhaltigkeitsübergängen in der Sozialen Arbeit bei der Bewältigung der großen gesellschaftlichen Herausforderung der sozialen Eingliederung forschen; eine/r von ihnen wird die eigene Doktorarbeit an der Fakultät für Bildungswissenschaften in Brixen verfassen. Dafür wurden der Fakultät 260.000 Euro zugewiesen. Koordinator des Gesamtprojektes ist die finnische Universität Jyväskylä, einer der sieben akademischen Partner ist die unibz.
Die Fakultät für Naturwissenschaften und Technik ist über die Netzwerkarbeit von Prof. Giustino Tonon und Dr. Camilla Wellstein in das MSCA-ITN-Projekt „Skill for action“ eingebunden, ein Projekt, das ebenfalls 260.000 Euro zugesprochen erhält. Darin werden 12 Doktorand an ebenso vielen Forschungsaktivitäten in einem internationalen Umfeld tätig sein, von Polen bis Südafrika. Beteiligt sind 10 Forschungseinrichtungen unter der Koordination der Universität Padua. Zentrales Thema der zwölf Promotionsthemen ist die Wechselwirkung zwischen Wäldern und dem Klimawandel.
Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften wurde hingegen von der Gewinnerin einer Global Fellowship als Host Institution ausgewählt. Die Forscherin wird unter der Supervision von Prof. Christian Lechner ein dreijähriges Projekt an der Ohio University in den USA und an der unibz zum Thema der Kompetenzen von Unternehmerinnen durchführen. Dabei geht es gezielt darum zu verstehen, ob und wie Gründerinnen unterschiedliche Kompetenzen entwickeln müssen im Gegensatz zu männlichen Unternehmern. Auch hier werden mehr als 200.000 Euro ausgeschüttet.
„Neben einer stattlichen finanziellen Ausstattung garantieren die zwei Promotionsnetzwerke sowie das Global Fellowship eine umfassende Förderung vielversprechender Jungforscher und stellen somit eine maßgebliche Investition in die Zukunft dar“, unterstreicht Rektor Prof. Paolo Lugli. „Im EU-Forschungsrahmenprogramm „Horizont 2020“ mit mehreren Programmen beteiligt zu sein, ist Teil unseres Bestrebens, konsistente Drittmittel für unsere Universität einzuwerben.“
Insgesamt werden heuer 2000 Nachwuchsforscher durch 147 neue Projekte im Rahmen der Initiative „2020 Marie Skłodowska-Curie Innovative Training Networks“ (MSCA-ITN) gefördert. Diese Maßnahmen wurden von der Europäischen Kommission eingerichtet, um die länder- und sektorübergreifende Mobilität und die Karriereentwicklung von international mobilen Wissenschaftler zu fördern und die Attraktivität einer wissenschaftlichen Laufbahn zu steigern. Ziel der Marie-Skłodowska-Curie- Maßnahmen ist die Schaffung eines starken Pools von europäischen Forschenden sowie die Steigerung der Attraktivität des Forschungsstandortes Europa.