"Integration braucht Zeit und Respekt"

Europas deutschsprachige Katholische Frauenverbände für eingewanderte Frauen

Samstag, 28. Januar 2017 | 16:01 Uhr

Nals – Migration und Integration sind die Herausforderungen unserer Zeit. Damit beschäftigen sich in diesen Tagen die deutschsprachigen Katholischen Frauenverbände von Südtirol, Österreich, Deutschland und der Schweiz. Sie vertreten rund eine Million Frauen. Ihre Vorstände tagen von Freitag bis Sonntag in der Lichtenburg in Nals. Auch der zuständige Landesrat Philipp Achammer berichtete über die Südtiroler Realität und informierte sich über die Situation in den benachbarten Ländern.

Irene Vieider ist seit einem Jahr die Vorsitzende der Katholischen Frauenbewegung Südtirols (kfb) und Gastgeberin der jetzigen Präsidientagung: „Integration braucht Zeit und Respekt vor unterschiedlichen Lebensentwürfen. Sie ist nicht mit Assimilation gleichzusetzen“ sagt die Verantwortliche der kfb. Akzeptanz entstehe durch Toleranz und Interesse aneinander. Integration ist ein wechselseitiger Prozess.

Die Bundes-, Länder- und Diözesanverantwortlichen treffen sich im Zweijahresrhythmus, um sich auszutauschen und gegenseitig zu stärken. Die Realitäten und Herausforderungen in den Ländern sind unterschiedlich. Aber für alle gilt: Integration gelingt durch Begegnung und persönlichen Kontakt. Das betonte auch der Landesrat für deutsche Bildung, Kultur und Integration Philipp Achammer, der am Freitagabend an der Tagung teilnahm. Er warnte bei den Themen Migration und Integration vor „rhetorischer Aufrüstung“ und rief die Vertreterinnen der Katholischen Frauenverbände dazu auf, Orte der Begegnung zu schaffen.

Ermutigende Beispiele aus der Praxis würden zur Nachahmung anregen und Ängste abbauen. Die Teilnehmerinnen treffen noch auf Südtiroler Freiwillige, die von ihrem Engagement in der Flüchtlingsarbeit erzählen, besuchen das Haus der Solidarität in Brixen und tauschen sich mit der Klausner Bürgermeisterin Maria Gasser über ihre Erfahrungen aus. Die Verantwortlichen der deutschsprachigen Frauenverbände wollen sich künftig regelmäßig der Themen Migration und Integration annehmen, sich bei diesbezüglichen Aktionen unterstützen und vernetzter arbeiten.

Von: mk

Bezirk: Burggrafenamt