Von: mk
Bozen – Im Skandal um die Absetzung von Pfarrer Don Giorgio Carli hat Bischof Ivo Muser Fehler eingestanden und sich entschuldigt. In der letzten Newsletter an die Gläubigen übernimmt der Bischof die Verantwortung.
“Die letzten Wochen waren für viele von euch eine Zeit der Mühe, Verwirrung und Enttäuschung aufgrund der Entscheidungen und der Art und Weise, wie die Ablösung von Don Giorgio Carli gehandhabt wurde. Dieser Fall hat viel Unverständnis, Mangel an Klarheit und neue Wunden hervorgerufen”, schreibt Muser in seinem Statement. Gleichzeitig räumt er ein: “Auf mehreren Ebenen wurden Fehler gemacht, auch von meiner Seite.”
So wirft sich Muser nach eigener Aussage unter anderem vor, mit zu wenig Sensibilität auf die Gefühle und Erwartungen der Gläubigen, insbesondere der Missbrauchsopfer und der engagierten Kirchenmitglieder, reagiert zu haben. “Ich hätte die Perspektive der öffentlichen Meinung aufmerksamer berücksichtigen sollen”, so der Bischof.
Mit der Widerrufung seiner Entscheidung zu Don Carli sei es erneut zu Spaltung innerhalb der Diözese gekommen. “Ich hätte deutlicher machen sollen, dass ich die Verantwortung für meine Entscheidung übernommen habe und weiterhin übernehme”, erklärt Muser laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Ansa.
Um die Ursachen der Fehler zu ergründen und konkrete Konsequenzen zu ziehen, kündigt der Bischof eine professionelle Aufarbeitung des Falls an. “Wir müssen unsere Kompetenzen im Umgang mit dem Thema sexueller Missbrauch stärken”, erklärt Muser. Er betont, dass es bei diesem komplexen und heiklen Thema vor allem auf Kohärenz, Transparenz und Klarheit ankomme.
Muser schließt mit der unmissverständlichen Botschaft, dass der Schutz der Betroffenen absolute Priorität haben muss. “Glaubwürdigkeit und Vertrauen entstehen nicht durch Worte oder Erklärungen, sondern durch konsequentes und verständliches Handeln”, so der Bischof.
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