Von: bba
Bozen – Musik aus dem 21. Jahrhundert, Bruckners „ungültige“ Sinfonie und – als Höhepunkt – das Mozart-Requiem: Hansjörg Albrecht leitet das Haydn Orchester und den Münchner Bach-Chor im Konzerthaus Bozen.
Am 14. Februar wird das Konzert im Herkulessaal in der Münchner Residenz um 20.00
Uhr wiederholt. Am 2. November 1960 nahm das Haydn Orchester mit dem Mozart-Requiem offiziell seine Konzerttätigkeit auf. Kein Wunder also, dass dieser Klassikstandard auch 2020 – in der 60. Spielzeit des Klangkörpers – angeboten wird.
Dazu reist am 11. Februar der Münchner Bach-Chor mit seinem Leiter Hansjörg Albrecht in das Konzerthaus nach Bozen. Das von Albrecht dirigierte Konzert des Haydn Orchesters beginnt mit dem im Jahr 2000 entstandenen Werk für gemischten Chor „Lux Aurumque“ („Licht und Gold“) des US-amerikanischen Komponisten Eric Whitacre. Es folgen Anton Bruckners 1869 geschriebene „nullte“ Sinfonie in d-Moll, die der
Komponist später als „ungültig“ verwarf. Das im Nachlass aufgefundene Werk wurde daher erst 1924 uraufgeführt. Nach der Pause folgt Mozarts Requiem mit den Solisten Sophie Klußmann (Sopran), Olivia Vermeulen (Mezzosopran), Andreas Post (Tenor) und Yorck Felix Speer (Bass).
Das Konzert beginnt in Bozen um 20.00 Uhr und wird am 12. Februar in Trient
(Auditorium, 20.30 Uhr) und am 14. Februar in München (Herkulessaal, 20.00 Uhr) wiederholt.
Der künstlerische Leiter des Münchener Bach-Chores & Bach-Orchesters Hansjörg Albrecht zählt – neben Ton Koopmann, Mazaaki Suzuki, Martin Haselböck und Wayne Marshall – zu den wenigen Künstlern, die international sowohl als Dirigenten als auch als Konzertorganisten regelmäßig präsent sind. Er gilt als musikalischer Grenzgänger und Querdenker ohne Berührungsängste. Als Dirigent geht er konsequent eigene Wege zwischen Archivarbeit und Neuschöpfung und mit einem Repertoire, das von Bach bis Messiaen reicht. Mit seinen Orgeltranskriptionen etablierte er sich als Spezialist unter den Virtuosen seines Instruments.
Der 1954 von Karl Richter gegründete Münchener Bach-Chor erlangte mit seinen Bach-
Interpretationen auf großen internationalen Tourneen – von Paris über Moskau bis Tokio und New York – und durch zahlreiche Schallplattenaufnahmen Weltruf. Nach Richters Tod – das Gedenkkonzert im Mai 1981 dirigierte Leonard Bernstein – übernahm von 1984 bis 2001 Hanns-Martin Schneidt die Leitung. 2005 wurde Hansjörg Albrecht neuer künstlerischer Leiter, „ein Glücksfall für den Münchener Bach-Chor”, so die „Süddeutsche Zeitung”. Unter ihm entwickelte der Chor ein neues künstlerisches Profil und eine transparente Klangqualität, was die Kritik immer wieder hervorhebt. Neben Bach-Interpretationen stehen heute ausgefallene Programmkonzepte sowie ein stetig erweitertes Repertoire im Mittelpunkt der Chor-Arbeit.