Von: mk
Bozen – Mehr als 18.000 Menschen in Südtirol wurden laut dem Landesgesundheitsbericht der Epidemiologischen Stelle im vergangenen Jahr 2015 aufgrund psychischer Probleme, Erkrankungen oder Störungen in den Zentren für psychische Gesundheit und von den psychologischen Diensten betreut, 3.156 Patienten konnten nach einem Krankenhausaufenthalt aufgrund psychischer Krankheiten entlassen werden. “Die tatsächliche Zahl betroffener Menschen, die mit psychischen Problemen zu kämpfen haben, dürfte jedoch weit höher liegen, denn psychische Krankheiten sind in unserer Gesellschaft leider noch immer ein Thema, das lieber unter den Tisch gekehrt statt offen angesprochen wird”, erinnert Sozial- und Gesundheitslandesrätin Martha Stocker anlässlich des Internationalen Tages der psychischen Gesundheit am 10. Oktober. “Umso bedeutender sind daher eine allgemeine Sensibilisierung, eine breite Aufklärung und eine umfassende Information darüber, wie psychische Krankheiten rechtzeitig erkannt werden und vor allem wo es Hilfe und Unterstützung für Betroffene und ihre Angehörigen gibt”, betont die Landesrätin, “denn psychische Krankheiten sind heilbar und betroffene Menschen können heute trotz Einschränkungen ein gutes und würdevolles Leben führen”, so Stocker. Für die Behandlung von psychischen Krankheiten spielen zudem neben einer fachlichen Betreuung auch soziale Kontakte und Freundschaften eine große Rolle.
Informationen über verschiedene Krankheitsbilder sowie eine Übersicht verschiedener Dienste gibt es auf der Internetseite der Landesabteilung Gesundheit unter http://www.provinz.bz.it/ gesundheitswesen/vorsorge/ psychische-gesundheit.asp sowie in der neuen Broschüre über psychische Störungen im Jugendalter, die bei einer Pressekonferenz am Freitag vorgestellt wird. Auf der Homepage der Landesabteilung Soziales unter http://www.provinz.bz.it/ familie-soziales-gemeinschaft/ soziales/default.asp gibt es hingegen eine Übersicht über die verschiedenen Dienste und Einrichtungen für betroffene Menschen, Informationen geben auch die Internetseiten der Bezirksgemeinschaften, die über ihre Sozialdienste verschiedene Angebote zur Verfügung stellen.
Rund um den Internationalen Tag der psychischen Gesundheit lädt zudem die Arbeitsgruppe “Up and Down” mit Vertretern des psychiatrischen Dienstes, der Sozialdienste, der Landesabteilung Soziales und verschiedenen in diesem Bereich tätigen Vereinigungen und Organisationen bei einer Reihe von Veranstaltungen und Initiativen dazu ein, sich mit dem Thema zu beschäftigen und sich umfassend zu informieren. Eine bunte Palette an Informationen bieten ein Filmabend (“Teneramente folle” in italienischer Sprache) am heutigen Mittwoch, 5. Oktober mit einer anschließenden Diskussionsrunde, ein Sportfest am Samstag, 8. Oktober in der Sportcity in der Pfarrhofstraße in Bozen sowie Vorträge, Konzerte, Workshops und Diskussionen am Rathausplatz und im Stadtclub in Bozen. Am Montag, 10. Oktober wird hingegen ein Team von Fachkräften beim Haupteingang des Krankenhauses Bozen Informationsmaterial verteilen und kostenlose individuelle, psychologische Beratungen an Frauen anbieten. Die Südtiroler Psychologenkammer wird ebenfalls am Montag von 10 bis 16 Uhr am Musterplatz in Bozen auf die Themenbereiche der Psychologie aufmerksam machen.
Zudem wird Gesundheitslandesrätin Stocker am Freitag, 7. Oktober gemeinsam mit dem Direktor des Psychiatrischen Dienstes im Gesundheitsbezirk Bozen und Koordinator des landesweiten Dienstes für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie Andreas Conca, der Präsidentin des Verbandes “Ariadne – für die psychische Gesundheit aller” Renate Ausserbrunner und dem Leiter des Zentrums für psychische Gesundheit Bozen Stadt Stefano Torresani eine neue Broschüre über psychische Störungen im Jugendalter vorstellen.