Von: luk
Bozen – Eine Mitgliederversammlung mit vielen Höhepunkten fand gestern Abend in Bozen beim Firmensitz von Salewa statt. Die Neuwahl der Landesleitung von Südtirols Katholischer Jugend, die Vergabe des Jugendpreises an Simon Ruatti und die Vergabe des SKJ-Nachhaltigkeitspreises Laudato si‘ an die 4. Klasse der Technischen Fachoberschule Bruneck für das Projekt: Our future is now. Die Jugendlichen stellten unter Beweis, wie aktiv sie sind, sei es im Umweltschutz, im Glauben oder im Ehrenamt.
SKJ-Nachhaltigkeitspreis Laudato si‘ vergeben
Der SKJ-Nachhaltigkeitspreis Laudato si‘ wurde im letzten Jahr vorstellt und im Laufe des Jahres reichten zwölf Gruppen ihre Projekte zum Thema Nachhaltigkeit ein. Die Jury bestehend aus Elisabeth Ladinser, Stiftungsratsmitglied der Stiftung Südtiroler Sparkasse, Manuela Pranter von „La rete – das Netzwerk – la rei“ und Janine Höllrigl von Climate Action war begeistert von den kreativen und vielfältigen Projekten. Der Hauptpreis von 5.000 Euro für eine nachhaltige Reise ging an die Klasse 4Ch der Technischen Fachoberschule Bruneck für das Projekt: Our future is now. Die Schüler:innen haben einen Film gedreht, der die emotionale Betroffenheit der Jugendlichen zum Klimawandel aufzeigt. „Der Film ist sehr ansprechend gemacht, sehr wirkungsvoll und kraftvoll. Darin wird das Grundproblem angesprochen: immer mehr, immer schneller, immer besser. Diese Gier sprengt alle Grenzen und die Folgen sind schon spürbar“, erklärte Elisabeth Ladinser die Entscheidung der Jury.
Der 2. Platz ging an die SKJ-Ortsgruppe Albeins für das Projekt „Nachhaltigkeit lokal gelebt: Essen-Kleiden-Mobilität“. Die Ortsgruppe organisierte drei unterschiedliche Aktionen. Es wurde ein Cateringabend mit einem nachhaltigen Menü für das ganze Dorf organisiert. Des Weiteren wurde eine Kleidertausch-Party für Jugendliche veranstaltet und zusätzlich wurden die Autofahrer im Dorf gestoppt und mit ihnen geredet, warum sie das eigene Auto nutzen oder ob es möglich wäre, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen.
Der 3. Platz ging an die Klasse 2Ga des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums Sand in Taufers für das Projekt „Es ist Zeit für Gleichberechtigung”. Dabei handelt es sich um einen Podcast zur Sensibilisierung für Geschlechterungerechtigkeit weltweit. Die Jugendlichen führten eine Umfrage in der Stadtgasse in Bruneck zur Thematik durch. Zusätzlich recherchierten die Schülerinnen und Schüler einerseits zu weltweiten Problematiken, wie zum Beispiel zur Situation der Frauen in Afghanistan, im Iran und in China, andererseits thematisierten sie auch positive Beispiele, etwa aus Finnland, Dänemark oder Schweden.
Die Preisgelder von insgesamt 10.000 Euro wurden von der Stiftung Südtiroler Sparkasse finanziert.
Jugendpreis geht an Simon Ruatti
Südtirols Katholische Jugend vergibt seit 1988 jährlich den Jugendpreis an Personen, die durch ihren ehrenamtlichen Einsatz in der kirchlichen Kinder- und Jugendarbeit Vorbild für die heutige Jugend sein können. Gestern wurde der Jugendpreis an Simon Ruatti aus Naturns überreicht. Zu seiner Wahl, meint Simon: „Ich freue mich sehr darüber. Dadurch bekomme ich die Rückmeldung, dass ich durch meine Arbeit etwas Gutes beitragen kann. Ein Kompliment, das ich dankend annehme. Es ist auch für unsere ganze Ortsgruppe eine Motivation weiterzumachen und das ist für mich die größte Freude.“ Simon Ruatti ist 32 Jahre alt und von Beruf ist er Bio-Landwirt. Ehrenamtlich ist er Ortsvorsitzender der SKJ-Ortsgruppe Naturns und der Jugendfirmung. Des Weiteren ist er im Pfarrgemeinderat und im Biolandverband tätig. Einige Jahre war er auch im Ortsausschuss der Bauernjugend aktiv. Der Jugendpreis ist nicht dotiert. Neben einer Urkunde erhielt Simon Ruatti von Monika Kofler, der Jugendpreisträgerin 2022 den Wanderpokal überreicht. Der Pokal soll ein sichtbares Zeichen der Anerkennung für Ehrenamtliche sein und eine Wertschätzung ihrer Tätigkeit in der religiösen Jugendarbeit.
Rede der Landesleitung und Neuwahl
Die drei Mitglieder der Landesleitung blickten zusammen auf ihr letztes Arbeitsjahr. Im Vordergrund stand dabei, dass der Verein, die Kirche und die Politik in Bewegung bleiben muss. „Kinder- und Jugendliche haben in Südtirol kaum eine Lobby. Was es braucht ist Partizipation, um den Jugendlichen eine Stimme zu geben. Bewegung braucht es auch was die Wohnbaupolitik angeht, damit leistbarer Lebensraum auch in Zukunft für junge Menschen zur Verfügung steht“, betonte Simon Klotzner, 1. Landesleiter von Südtirols Katholischer Jugend. „Wir sind nach wie vor der Meinung, dass sich in unserer Kirche etwas bewegen muss, damit sie am Menschen bleibt und sich nicht noch mehr davon entfernt. Der Fokus muss auf aktuelle und weltbewegende Dinge gelegt werden, wie Friede, soziale Ungerechtigkeit oder Umweltschutz. Wir kommen nicht weiter, wenn wir seit Jahrzehnten oder sogar Jahrhunderten um dieselben Themen kreisen, siehe Frauenpriestertum oder Zölibat. Kirche beweg dich und kreise nicht um dich selbst“, meinte Katja Engl, 2. Landesleiterin von Südtirols Katholischer Jugend.
Bei dieser Mitgliederversammlung wurde auch das Team der Landesleitung neu gewählt. Sara Burger, bisher 2. Landesleiterin, stellte sich nicht mehr zur Wahl. Sie wurde unter tosendem Applaus verabschiedet und in einem Video bedanken sich die Wegbegleiter:innen für ihren Einsatz und gaben ihr viele gute Wünsche mit auf dem Weg. Das neue Team an der Spitze setzt sich wie folgt zusammen: Simon Klotzner, 1. Landesleiter, Katja Engl, 2. Landesleiterin und Elisa Plaikner, 3. Landesleiterin.
Jahresthema und buntes Jahresprogramm
„We are the World: Zusammen stark!“ Unter diesem Jahresthema steht das neue Arbeitsjahr. Neben bewährten Aktionen und Veranstaltungen wie dem Europäischen Taizé-Jugendtreffen zu Silvester, der Fahrt nach Taizè zu Ostern und der Adventskalenderaktion finden in diesem Jahr auch neue Aktionen statt. Im neuen Arbeitsjahr wird es eine Ausbildung zum Jugendleiter bzw. zur Jugendleiterin geben und eine Weiterbildung für Pfarrgemeinderäte zum Thema Kinder- und Jugendpastoral. Ein Höhepunkt wird die Aktion zum Jahresthema werden. Sie steht unter dem Thema: Wir treten für den Frieden ein.