Von: mk
Bozen – „INSTANT ACTS gegen Gewalt und Rassismus“ – so nennt sich ein internationales Theater- und Kunstprojekt, das auf Einladung mehrerer Jugenddienste über zehn Tage in Südtirol zu Gast ist und an dem über 1.500 Schülerinnen und Schüler teilnehmen.
„Ich hab viel mitbekommen, es war auch gar nicht schlimm, dass ich die Sprache nicht verstanden habe“, so Sara, die am Projekt „Instant Acts“ am ersten Tag in Bozen teilgenommen hat. So wie Sara werden in den nächsten Tagen rund 1.500 Schülerinnen und Schüler aus dem Burggrafenamt, dem Wipptal, aus Bozen, dem Obervinschgau und dem Unterland in eine besondere Welt eintauchen: gemeinsam mit jungen Schauspielern, Künstlern, Tänzern und Musikern aus der ganzen Welt trommeln, rappen, tanzen, beatboxen, singen, jonglieren sie, lernen Parkour und weitere innovative Begegnungsformen kennen. Dabei setzen sie sich auf kreative, spielerische, unbewusste Art und Weise mit den Themen „Gewalt und Rassismus“ auseinander.
Im ersten Teil des Projekttages erhalten die Jugendlichen die Möglichkeit, aktiv an einem Workshop mit Künstlerinnen und Künstlern aus aller Welt, die extra für dieses Projekt zusammengetrommelt wurden, teilzunehmen. Die Teilnehmenden lernen fremde Kulturen kennen, sie erfahren Achtung und Akzeptanz gegenüber Menschen ausländischer Herkunft. Darüber hinaus lernen die Jugendlichen, dass man sich gegen Gewalt und Unterdrückung wehren und schützen kann. Im Anschluss an die Workshops zeigen die Jugendlichen was sie von den Workshops mitgenommen haben. Till Dellers, Projektleiter von Instant Acts, bringt es folgendermaßen auf den Punkt: „Für viele ist das Mitmachen vorab gar nicht vorstellbar, doch dann hört das Denken auf und das Machen steht im Vordergrund, und so verschwindet dann auch die Angst.“ Bestehende Strukturen und vorgefertigte Muster können hinterfragt, Frust spielerisch abgebaut werden. Des Weiteren wird mit dem Projekt Entscheidungsfreude, Disziplin, Motivation und die Überwindung von Ängsten gefördert der Schüler gefördert.
Als Abschluss des jeweiligen Projekttags führen die Künstlerinnen und Künstler jeden Tag ein temporeiches Spektakel mit Theater, Tanz, Akrobatik und Musik zum Thema Gewalt und Rassismus auf, zu dem sowohl die am Vormittag anwesenden Schülern als auch andere Jugendliche und Erwachsene eingeladen sind. Die verschiedenen künstlerischen Ausdrucksformen der angebotenen Workshops verschmelzen hier zu einem Gesamtkunstwerk, das Spektakel basiert auf Erfahrungen der Künstler in ihrer Heimat.
Das Projekt wird von der Arbeitsgemeinschaft der Südtiroler Jugenddienste (AGJD) in Zusammenarbeit mit den Jugenddiensten Bozen, Meran, Unterland und Wipptal sowie dem Jugendzentrum Mals organisiert und vom Amt für Jugendarbeit, von den Gemeinden Bozen und Meran finanziell unterstützt. „Insgesamt können rund zirka 60 Klassen, über 1500 Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren erhalten die Möglichkeit teilzunehmen. Wenn die Schülerinnen und Schüler gemeinsam lachen, singen, tanzen, trommeln und sich gemeinsam stärken und unterstützen, ist dies für uns ein Zeichen, dass die Botschaft angekommen ist“, so abschließend Karlheinz Malojer, Gschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der Jugenddienste.