Gesundheitslandesrat Hubert Messner trifft Vorstand des Vereins Kinderherz

“Menschen mit einem angeborenen Herzfehler brauchen Gehör”

Sonntag, 25. Mai 2025 | 20:47 Uhr

Von: ka

Bozen – Sich gemeinsam austauschen und auf den neuesten Stand bringen, lautete die Devise beim vor Kurzem stattgefundenen, sehr konstruktiven Zusammentreffen zwischen Gesundheitslandesrat Hubert Messner und dem Vorstand des Vereins Kinderherz. Kinder mit einem angeborenen Herzfehler sind und bleiben keine Seltenheit in Südtirol, denn seit Jahren verzeichnen wir hierzulande eine im Verhältnis mit den Nachbarregionen relativ hohe Anzahl von Geburten, die eine schwerwiegende kardiologische Problematik mit sich bringen. Im März 2025 ging ein langersehnter Wunsch des Vereins Kinderherz in Erfüllung, und zwar der Abschluss einer Vereinbarung des Südtiroler Gesundheitsdienstes mit dem Deutschen Herzzentrum in München.

Davon versprechen sich nun der Verein und auch die Verantwortlichen im Südtiroler Sanitätsbetrieb weniger bürokratischen Aufwand bei den Ein- und Zuweisungen ins zitierte Kompetenzzentrum. Dieser Schritt war aufgrund der Notwendigkeit, sich zukünftig neben der Uniklinik Padua auf nationaler Ebene, auch auf eine hochspezialisierte Referenzstruktur im deutschsprachigen Raum, stützen zu können, ein wichtiger, so Kinderherz Präsident Ulrich Seitz. In der gemeinsamen Diskussion kamen noch weitere Anliegen zur Sprache. So waren sich alle Beteiligten einig darüber, dass an einem angemessenen Übergang in der Betreuung von Kindern und Jugendlichen ins Erwachsenenalter gearbeitet werden muss. Es gilt ebenso an einem rehabilitativen Angebot für Menschen mit einem Herzfehler zu feilen, denn auf diesem Gebiet gibt es einen erheblichen Nachholbedarf. Das Ganze steht und fällt in diesem Zusammenhang, so Messner und der Verein Kinderherz mit der Verfügbarkeit ausreichender personeller Ressourcen. Kinderherz will mitarbeiten und ist bereit, in Kooperation mit dem Gesundheitsressort Anstrengungen für Verbesserungen zu unternehmen.

Kinderherz/Im Foto von links nach rechts: Direktorin der Landesabteilung Gesundheit Laura Schrott, Kinderherz Präsident Ulrich Seitz, ehemalige Vizepräsidentin Kinderherz Barbara Anrather, Gesundheitslandesrat Hubert Messner, die Vorstandsmitglieder Kinderherz Margit Trafoier, Silke Baliello, Silke Dantone und Christian Parteli.

So hofft man auf jeden Fall die zuständigen Fachabteilungen am Zentralkrankenhaus Bozen, mit entsprechendem Personal auszustatten, damit die erheblichen Herausforderungen nach dem Weggang pensionierter Ärzte, wettgemacht werden kann. Eine nicht zu unterschätzende Belastung für zahlreiche Betroffene stellt die Versorgung von schwer behinderten Kindern mit einem Herzfehler dar, die dringend zusätzliche kieferchirurgische Leistungen oder zahnärztliche Hilfestellungen benötigen. Die Palliativmedizin mit gezieltem Support wäre beispielsweise diesbezüglich von Bedeutung, um effizienter agieren zu können, unterstreicht Kinderherz.  Ein heißes Thema stellt des Weiteren die Möglichkeit, sportliche Aktivitäten mit einem Herzfehler auszuüben, dar. In diesem Zusammenhang will man versuchen auf staatlicher Ebene zu intervenieren, da Südtirol hier alleine gesetzgeberisch die Hände gebunden sind Der Ausschluss von jungen Menschen aus der Vereinstätigkeit und die dabei auftretende Unterbindung von Bewegung in der Gruppe führen nämlich nicht selten zu starken Defiziten in der Psyche der involvierten Personen.

Bezirk: Bozen

Kommentare

Aktuell sind 0 Kommentare vorhanden

Kommentare anzeigen