Von: mk
Brixen – Während vergangene Woche die meisten Schülerinnen und Schüler ganz gewöhnlich ins Schuljahr starteten, gaben die oew-Organisation für Eine solidarische Welt und das Sozialwissenschaftliche Gymnasium Josef Gasser Brixen den Startpfiff für ein innovatives Projekt. Gemeinsam präsentierten sie ein Programm, das den beteiligten Oberschülerinnen und -schülern im neuen Schuljahr mehr Möglichkeiten geben soll, sich in Arbeitsgruppen für globale Themen zu engagieren.
Wie kann ich die Welt fairer, nachhaltiger und sozialer gestalten? Und was kann ich bereits hier an meiner Schule umsetzen? Diese Fragen stellten sich vergangenen Freitag über 500 Oberschülerinnen und -schüler des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums Josef Gasser in Brixen. Anhand von acht interaktiven Inputs, angeleitet von geschulten Referentinnen und Referenten der oew, wurden die Schülerinnen und Schüler auf verschiedene Themen aufmerksam gemacht, die in ihrem Schulalltag genauso wie in der Welt „draußen“ eine Rolle spielen. Anschließend konnten sich interessierte Schülerinnen und Schülern verschiedenen Arbeitsgruppen anschließen, die sich während des neuen Schuljahres für ein bestimmtes Thema – im Fokus ökologische Nachhaltigkeit, respektvolles Miteinander und globale Gerechtigkeit – stark machen sollen. Ganz nach dem Motto: Sei die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt.
„Die Idee zum fairen, globalen Schuljahr wurde uns vor einem Jahr von einer engagierten Lehrerin ans Herz gelegt“, so oew-Mitarbeiterin Verena Gschnell. Im vergangenen Jahr wurde daraus ein schulübergreifendes Bildungskonzept entwickelt, das sich am internationalen Modell so genannter fairer bzw. ethischer Schulen orientiert. Diese Schulen stellen das „globale Lernen“ in den Mittelpunkt ihres Schulalltages. Dies bedeutet in anderen Worten: globaler Zusammenhänge verstehen lernen und Lösungen auf lokaler Ebene finden.
„Wir haben sehr viele motivierte Schülerinnen und Schüler an unserer Schule. Mit dem Projekt wollen wir ihnen einen Rahmen bieten, sich in ihrem Schulalltag aktiv für ihre Überzeugungen einzusetzen und die Schule so zu einem attraktiveren Ort für alle Mitwirkenden zu machen“, erklärt Martina Stifter, Direktorin des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums Josef Gasser.
Auf dieser Basis werden sich im Sozialwissenschaftlichen Gymnasium ab Mitte September mehrere Arbeitsgruppen zu konkreten Schwerpunktthemen der oew wie Konsum, Diskriminierung oder Projekte im Globalen Süden formieren, um Lösungsansätze und Ideen für einen fairen und nachhaltigen Schulalltag auszuarbeiten. Am Ende des Schuljahrs wird dann Bilanz gezogen werden, ob sich der Einsatz der Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer sowie Referentinnen und Referenten gelohnt hat und das Projekt möglicherweise zu einem Fixpunkt im Programm der Oberschule in Brixen werden soll.
Matthäus Kircher, Geschäftsführer der oew, betont: „Das Engagement dieser Oberschülerinnen und -schüler in Brixen ist wichtig, weil es auch für anderer Schulen und Schüler*innen Impulse setzten kann: Wer sich den globalen Herausforderungen stellen möchte, kommt nicht umhin, sozial verantwortlich und ökologisch nachhaltig zu handeln.“ Bereits seit vielen Jahren zeige die oew genau dies auf: Dass sich ein fairer Umgang mit den reichen Ökosystemen und mit allen Menschen rund um den Globus letztlich bezahlt macht.
Seit mehreren Jahren schon arbeiten die oew und das Sozialwissenschaftliche Gymnasium Josef Gasser in Brixen daran, ein bewusstseinsbildendes Angebot für Jugendliche zu schaffen, das über den rein theoretischen Input hinausgeht. Das faire und globale Schuljahr ist dabei ein wichtiger und konkreter Schritt in diese Richtung.