Vom 7.-8. März findet in Verona Italiens größte Modellbaumesse statt

Südtirol Diorama auf der Model Expo Italy 2020

Montag, 17. Februar 2020 | 19:29 Uhr

Verona – Südtirols Landschaft gibt es jetzt als phantastisches 3D-Modell! Mit Rittner Bahnl, Seiser St. Valentins-Kirchlein, Laaser Bahnhof, Schlern-Panorama, Almhütte und „Goaßlschnöllern“. Die Bozner Modellbauerin Lidiana Marchetto hat in zehn Monaten ein Gesamtkunstwerk kreiert. Es bringt lokalen und internationalen Besucherinnen auf der größten Modellbaumesse Italiens Südtirols wunderschöne Landschaft auf spielerische Weise näher. Um möglichst wahrheitsgetreu zu bauen, hat die Künstlerin die Landschaft und Orte selbst bewandert. Ihre Eindrücke hat sie mit 10.000 Lego-Bausteinen, 3 Motoren, unzähligen Minifiguren und tollen technisches Details umgesetzt. Das Diorama ist dieses Wochenende in Verona zu sehen, gemeinsam mit 500 nationalen und internationalen Ausstellern.

Lidiana Marchetto – LILLIBRICK

ALLES RUND UM DAS SÜDTIROL DIORAMA 2020 – BACKGROUND DATEN ZUR ENTSTEHUNG

„Das Südtirol- Legodiorama“ ist der Name meiner Miniaturlandschaft aus Lego, die aus 10.000 Legosteinen besteht und ca. 650 Stunden Bauzeit benötigte. Es handelt sich um eine Fantasielandschaft, die unserer Provinz nachempfunden ist. So sieht man im Vordergrund ein kleines Dorf mit einem Marktplatz und Häusern, wie sie in der Realität zu finden sind. Auch der Bauernhof, der Bergsee, die Mühle und die Almhütte sind realitätsgetreu gebaut. Kleine Alltagsszenen lassen die Landschaft interessanter und lebendiger wirken. Auf der Alm wird ein Fest gefeiert und Musikanten und Goaslschnöller unterhalten die Gäste. Währenddessen ist die Bauernfamilie mit der Wein– und Apfelernte beschäftigt, der Traktor steht schon bereit. Im Gasthaus ist schon heftiger Betrieb und Touristen bewundern die Natur. Im Hintergrund erstreckt sich der Schlern, der von den ersten Bergsteigern schon erklommen wurde. Wer schon einmal in Südtirol war, wird vieles wiedererkennen und bewundern. Auch die Auswahl des Materials wird viele an ihre Kindheit erinnern, als sie noch mit Legosteinen spielten.

Auch ich spielte als kleine Mädchen mit Lego. Mein erstes Weihnachtsgeschenk war ein Duploset, das ich heute noch besitze. Die Jahre danach wurde ich immer wieder mit Lego beschenkt. Ich liebte nicht das Spielen, sondern das Bauen. Ich versuchte Orte und Gebäude, die ich sah oder mir in meiner Phantasie vorstellte, nachzubauen.

Auch mein Studienwunsch hatte mit Bauen zu tun. Es war kein Zufall, dass ich mich für Bauingenieurwesen und Architektur in Trient entschied. Währen meiner Studienzeit hatte ich wenig Zeit für Lego. Ich musste mich zu sehr auf Prüfungen und Praktiken konzentrieren. Bei meiner Diplomfeier jedoch trat das Lego wieder in mein Leben. Zum Abschluss bekam ich den Legoflughafen geschenkt, da ich als Thema meiner Diplomarbeit den Bozner Flugplatz gewählt hatte.

Lidiana Marchetto – LILLIBRICK

Von da an war ich wieder „süchtig“ nach Lego. Schon bald begann ich mit meinen zukünftigen Ehemann die „Creator Expert Sets“ zu kaufen, zusammen zu bauen und zu sammeln. Unser Hobby wurde schon bald bei unseren Freunden bekannt, einige konnten wir mit unserer „Sucht“ sogar anstecken.

Durch einen gemeinsamen Freund erfuhren wir von den „Legomessen“ in Italien und in Deutschland. Auf der Modellmesse in Verona Expo 2018 sahen wir zum ersten Mal die Legokunstwerke anderer Menschen. Schlösser, Ritterburgen, Piratenlandschaften, berühmte Architekturwerke, Fahrzeuge jeder Art, Phantasielandschaften, Schneelandschaften und vieles mehr konnten wir dort bestaunen.

So kam in mir die Leidenschaft auf, nicht nur fertige Sets zu bauen, sondern selber Kunstwerke zu schaffen. Ich begann mich mit diesem Hobby näher zu befassen. Ich schrieb mich in verschiedene Facebook Gruppen ein, die Lego als gemeinsames Interesse hatten und lernte verschiedene Plattformen kennen, wo ich Legosteine kaufen konnte. Zusammen mit meinem Mann begannen wir in Südtirol Legokonvolute von Privatpersonen zu kaufen und erweiterten so auch unseren Bekanntenkreis mit neuen Personen, die das gleiche Hobby mit uns teilten. Langsam wuchs unser Vorrat an Legosteinen, die zunächst noch in großen Behältern aufbewahrt wurden, dann aber in Schubladen nach Art, Größe und Farbe sortiert wurden. Gleichzeitig begann ich Legolandschaften zu schaffen. Die ersten Versuche waren noch sehr klein und überschaubar. Um meine Bauwerke interessanter zu machen, begann ich mit Lichteffekten zu spielen. Ich kaufte ein Lötset und Letlichter und begann für mehrere Abende gemeinsam mit meinem Mann Beleuchtungssysteme zu bauen. Hilfreich war es, dass ich als Mathematiklehrerin an der Berufsschule arbeite und meine Kollegen aus dem Elektrobereich um Hilfe fragen konnte.

Weihnachten 2018 durfte ich in einem Spielwarengeschäft in Bozen meine kleine Winterlandschaft für zwei Wochen ausstellen. Auf der Modellmesse in Verona Model Expo Italy 2019 war ich dann mit meinen zwei Dioramas „Winterlandschaft“ und „Kleines Fischerdorf“ dabei. Der Austausch mit anderen Afols (Adult fan of Lego) tat mir gut. Ich lernte neue Bautechniken kennen und bekam wichtige Ratschläge bezüglich meiner Werke. Auch die weiteren Legomessen, die ich in Deutschland und Italien besuchte, waren für meine Kreativität wichtig. Dort bemerkte ich, dass es ein typisch bayrisches Dorf und eine Trienter Landschaft gab, aber nichts über Südtirol. Da fasste ich den Entschluss, mein nächstes Projekt würde eine Südtiroler Berglandschaft werden.

Um das Diorama so wahrheitsgetreu wie möglich zu gestalten, setzte ich mich mit der Architektur und der Landschaft von Südtirol auseinander. Ich begann unser Land zu erkunden. Gemeinsam mit der Familie oder Freunden besuchte ich unterschiedliche Dörfer und Täler und wanderte auf Bergen und Seen. Mit jedem Ausflug konnte ich mir mein Diorama besser vorstellen und gleichzeitig wuchs in mir die Begeisterung für das Land und für die Berge. Im Mai 2019 war es dann soweit. Zunächst begann ich mit dem Bau der Häuser, einige entsprangen meiner Phantasie, andere sind bestehenden Gebäuden nachempfunden, so wie der Bahnhof von Laas und die Kirche von St.Valentin in Seis. Ich beschränkte mich absichtlich nicht auf ein Dorf oder ein Gebiet, sondern versuchte viele Aspekte Südtirols miteinzubeziehen. Aus diesem Grund wurde als Berg der „Schlern und als Zug die „Rittner Bahn“ gewählt.

Das Diorama wurde zum ersten Mal in der Legomesse in Bologna (Bolognabrick 2019) vorgestellt und ist am 07. und 08. März ist es in der Modellmesse von Verona (Model Expo Itay 2020) zu besichtigen.

Kurzbiografie/Kontakt:

Name: Lidiana Marchetto

Künstlername: Lillibrick

Wohnhaft: Bozen

Telefonnummer: +39 3355363964

Email: marchettolidiana14@gmail.com

Social Media: https://www.facebook.com/lillibrick1983

https://www.instagram.com/lilli_brick

Beruf: Lehrperson für Mathematik und Informatik an der Landesberufsschule Bozen

Studium: Laurea specialistica in Ingegneria Edile / Architettura

Technische Daten:

Bauzeit: 650 Stunden (ca. 10 Monate Bauzeit)

Steine: geschätzt über 10.000

Länge: 1.5m (5 Platten 32×32 studs)

Breite: 1.5m (5 Platten 32×32 studs)

Höhe: ca.1m

Technik: 3 Motoren

Ausstellungen: Bologna Brick 2019 (26.-27. Oktober 2019)

Model Expo Italy 2020 in Verona (07.-08. März 2020)

Von: ka

Bezirk: Bozen