250 Südtiroler Musiker

Südtirol Filarmonica ist beliebt

Montag, 22. Februar 2021 | 21:58 Uhr

Bozen – Unfassbare 250 Südtiroler MusikerInnen bilden mittlerweile das Fundament der Südtirol Filarmonica.

Vor 13 Monaten hatten die Initiatoren – Cornelia Goller, Isabel Goller, Michael Pichler und Zeno Kerschbaumer – gerade mal 24 E‑Mail-Adressen von befreundeten Südtiroler Profi-MusikerInnen in der Hand. Heute ist dem damals erfolgtem Aufruf die 250. Anmeldung eingegangen: der Geiger Thomas Schrott hat Brixner Wurzeln und lebt heute ein vielseitig musikalisches Leben zwischen Mailand und Luzern.

Seit 1995 ist er festes Mitglied des renommierten Schweizer Kammerorchesters “Festival Strings Lucerne”, mit dem er mehrmals auch als Solist aufgetreten ist. Schrott war außerdem über ein Jahrzehnt Konzertmeister des Mailänder Ensembles für neue Musik “Sentieri Selvaggi”, mit dem er eine ganze Reihe von CDs mit Werken italienischer und amerikanischer Komponisten aufgenommen hat. Seine Konzerttätigkeit, sowohl als Solist als auch als Konzertmeister, brachten ihn nach Nord- und Südamerika, Japan, Indien, Südafrika, Bahrain, Mauritius, Usbekistan, Spanien, Serbien, Kroatien, Montenegro, Türkei, Russland und Kuba.

Thomas Schrott freut sich: „Südtirol ist für mich eine Traumheimat. In meiner Tätigkeit als Geiger bin ich hauptsächlich in Luzern und Mailand tätig, da aber ein Großteil meiner Verwandtschaft in Völs, Brixen und Waidbruck lebt, zieht es mich immer wieder dorthin. Ich bin froh, dass die Agentin der ‘Lucerne Festival Strings’ mich auf die Südtirol Filarmonica aufmerksam gemacht hat und ich so meinen Wurzeln auch musikalisch näherkommen kann. Ich freue mich auf die zukünftigen Auftritte, bei denen ich auch als aktiver Part in diesem Orchester mitwirken kann!“

Wie Thomas Schrott haben auch die anderen 249 Südtiroler MusikerInnen ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht und gehen diesem innerhalb und außerhalb der Landesgrenzen nach. Der Wirkungskreis der MusikerInnen erstreckt sich vornehmlich in Mitteleuropa, das historische Zentrum klassischer Musik, aber auch in Ländern wie Malaysia, USA, Australien und China.

Einige MusikerInnen spielen in weltberühmten Orchestern wie dem Orchestra del Teatro alla Scala di Milano, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, den Wiener Philharmonikern und dem New York Philharmonic Orchestra.

Isabel Goller, die künstlerische Koordinatorin der Südtirol Filarmonica, hierzu: „Seit Anfang Januar letzten Jahres vergeht keine Woche ohne neue Anmeldungen. Ich bin mir sicher, dass noch einige Südtiroler Profi-MusikerInnen hinzukommen werden. Die Begeisterung für das Projekt-Orchester Südtirol Filarmonica ist riesig: endlich bekommen diese international tätigen und anerkannten Südtiroler MusikerInnen eine Bühne in ihrer Heimat. Gemeinsam werden sie vor ihren Familien, Verwandten, Freunden und Landsleuten auftreten und sie mit ihrem Können begeistern. Zudem freuen sich die MusikerInnen auf das gegenseitige Kennenlernen.” Isabel Goller weiter: “Die MusikerInnen stammen praktisch aus jedem Tal und aus jedem Ort Südtirols; auch sind alle vier Sprachgruppen vertreten. Damit steht fest: Südtirol kann stolz auf die erfolgreiche, internationale Tätigkeit seiner ProfimusikerInnen sein.”

Der Ursprung.

Geboren wurde die Idee bei dem siebten Treffen der Brixner Südsterne am 23.12.2019 im Restaurant Traubenwirt in Brixen. Cornelia und Isabel Goller aus Mellaun, Michael Pichler aus Lüsen und Zeno Kerschbaumer aus Brixen lernten sich dort kennen. Ihr Lebensmittelpunkt befindet sich außerhalb von Südtirol und zwar respektive in Zürich, Wien, Heidelberg und Kuala Lumpur. An jenem Abend entschieden sie, ihren gemeinsamen Traum eines Orchesters von SüdtirolerInnen für Südtirol in die Tat umzusetzen.

Das Projekt.

Musik wirkt — das ist die gemeinsame Überzeugung der Initiatoren. Die Südtirol Filarmonica soll einen konkreten Beitrag zum Miteinander leisten: Das Orchester kommuniziert in der Sprache der Musik. Südtirol lebt Musik schon von Kindesalter an. Die unzähligen und vielbesuchten Musikschulen sind Beweis hierfür. Das Spektrum der dabei praktizierten Instrumente trägt auch zur Vielfalt bei, die in Südtirol einen ganz besonderen Geist genießt. Aber Musik ist noch viel mehr: Menschen erleben Musik als verbindendes Element, Musik ermöglicht ein Miteinander auf verschiedenen Ebenen. Ein Orchester bringt das gemeinsame Empfinden und Agieren deutlich zum Ausdruck. Die Südtirol Filarmonica versteht sich als sprachgruppenunabhängig. Sie lässt die Sprache der Musik walten und ist nur der Qualität verpflichtet. Diese besondere Energie wird bei den Konzerten der Südtirol Filarmonica für das Südtiroler Publikum spürbar werden.

Der Name.

Nachdem das Projekt sprachgruppenunabhängig ist, war es klar, dass auch der Name diese Haltung widerspiegeln muss: übersetzen in alle drei Sprachen kam nicht in Frage, ebenso wie die Flucht in Anglizismen. Mit Südtirol zum einen und Filarmonica zum anderen wurden zwei Wörter gefunden, die in allen drei Landessprachen verständlich sind. Zudem bringen die beiden Wörter die Initiative klar auf den Punkt: Südtirol Filarmonica – ein Orchester von SüdtirolerInnen für Südtirol.

Das Logo.

Die Südtirol Filarmonica möchte einen Beitrag zum Miteinander leisten. Der Kreis bringt dies zum Ausdruck: er ist ein starkes, zeitloses Symbol für Gemeinschaft und Verbindung. Die sanft geschwungene Linie, die den Kreis durchdringt, ist der fließenden Harmonie von Musik und dem Schwung des Dirigentenstabs nachempfunden. Die Linie beschreibt aber auch das Eintauchen in eine gemeinsame Welt und das gemeinsame Erleben von Musik, sowohl für die Orchestermitglieder wie auch für das Publikum. Zudem verdeutlicht die Linie die Anreise der MusikerInnen, das gemeinsame Proben, die gemeinsamen Auftritte in Südtirol und das anschließende Entschwinden in alle Windrichtungen an ihre Wirkungsstätten.

Das Programm.

Johann Rufinatscha — Ouvertüre in c‑moll

Igor Stravinsky — „Der Feuervogel“ Suite 1919

Antonín Dvořák — Sinfonie Nr. 9 e‑moll “Aus der neuen Welt” op. 95

Der Dirigent, Michael Pichler, ist begeistert: „Es könnte nicht passender sein! Die Südtirol Filarmonica wird ihr Debüt mit einer Ouvertüre des Südtiroler Komponisten Johann Rufinatscha eröffnen.”

Die Debüt-Konzertreihe.

Freitag 7. Mai 2021 im „Gustav-Mahler-Saal“ in Toblach

Samstag 8. Mai 2021 im „Auditorium“ in Bozen

Sonntag 9. Mai 2021 im „Kursaal“ in Meran

Die Orchesterbesetzung.

30 Frauen und 34 Männer bilden die Orchesterstärke von 40 Streichern, 18 Bläsern, vier Schlagzeugern, eine Harfe und ein Klavier. Die Jüngste in der Runde ist die 18-jährige Giulia Dainese aus Eppan. Mit 16 Jahren ging Giulia nach England, wo sie sich in Manchester an der Chetham’s School of Music weiterbildete und dort maturierte. Aktuell absolviert sie am Konservatorium Bozen das Bachelorstudium Violine. Der Erfahrenste ist der 64-jährige Hansjörg Profanter aus Villnöss, der seit 1979 als Solo-Posaunist beim Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks das Publikum begeistert.

Die 64 Mitglieder der Südtirol Filarmonica und Dirigent Michael Pichler werden am Montag, 3.5.2021, in Toblach eintreffen und gemeinsam an vier Probetagen das Programm erarbeiten. An den Wochenendtagen 7. bis 9. Mai finden dann die drei Konzerte in Toblach, Bozen und Meran statt, ehe die MusikerInnen wieder an ihre Wirkungsstätten zurückkehren. Die gesamte Orchesterbesetzung 2021 können in der  Pressemitteilung 3.|21. gefunden werden: https://suedtirol-filarmonica.it/de/presse/

Der Kartenverkauf.

Der Kartenvorverkauf für die drei Konzerte startet im März 2021. Um den Verkaufsstart nicht zu verpassen und um sämtliche Neuigkeiten rund um die Südtirol Filarmonica zu erfahren, empfiehlt sich die Anforderung der Südtirol Filarmonica-Newsletter, für den man sich unter www.suedtirol-filarmonica.it eintragen kann.

Die Homepage.

www.suedtirol-filarmonica.it

Der Kulturverein ARTON.

Musik hat die Macht, uns zu verbinden und uns zu inspirieren, wir selbst zu sein. ARTON nimmt diese Elemente auf, verknüpft sie mit den unzähligen künstlerischen Disziplinen und trägt damit zur Vielfalt, die die Basis für die gesellschaftliche Entwicklung bildet, bei.

ARTON wurde am 8. August 2020 als ehrenamtlicher Verein gegründet; dem Ausschuss des Vereins gehören Zeno Kerschbaumer als Vorsitzender, Isabel Goller als stellvertretende Vorsitzende, Cornelia Goller und Michael Pichler als Mitglieder an. Der Name ARTON setzt sich zusammen aus den Wörtern Art, Ton und on: jene Elemente, die in ihrer Verbindung wie auch in ihrer Alleinstellung die Aufgaben und Ziele des Vereins beschreiben.

Die Südtirol Filarmonica ist ein Projekt von ARTON.

Von: bba

Bezirk: Bozen