Von: mk
Bozen – Die Sozialgenossenschaft “Die Ameisen – Le Formiche” organisiert in Bozen unter dem Mottor „Anders reisen“ einen Vortrag über Medizin und ärztliche Versorgung in Tansania.
Laut WHO nutzen etwa 80 Prozent der Bevölkerung südlich der Sahara vorwiegend die lokale traditionelle Medizin, wobei Tansania sicherlich keine Ausnahme darstellt. Fast zwei Drittel der Bevölkerung wendet sich bei Krankheit an die traditionellen Heiler, z.T. aus Notwendigkeit, da es in Tansania einen Arzt auf 20.000 Personen gibt, während man einen Heiler pro 150 Menschen findet. Außerdem befinden sich Krankenhäuser und sanitäre Strukturen vorwiegend in den städtischen Ballungszentren und meist ist deren Leistungsfähigkeit durch ungenügende Ressourcen und Mangel an Medikamenten und medizinischer Ausrüstung eingeschränkt.
Aus diesen Gründen nimmt die traditionelle afrikanische Medizin eine äußerst wichtige Stellung ein und ist ein echter kultureller Reichtum der verschiedenen afrikanischen Völker. Aber was passiert, wenn die traditionelle afrikanische Medizin auf die westliche Medizin trifft?
Die Referenten dieses Abends, die dieses Aufeinandertreffen direkt beobachten konnten, werden uns zwei verschiedene Blickwinkel präsentieren. Tanja Nienstädt, Ärztin und Mitglied der Südtiroler Ärzte für die Welt, wird von der Einstellung der traditionellen afrikanischen Medizin zu Krankheit, Heilung und Tod berichten, sowie über das Pilotprojekt, das sie mit der WHO im Jahr 2014 gestartet hat, um die moderne und die traditionelle Medizin zu integrieren.
Massimo Troiani, Regisseur und Fotograf, hat verschiedene Dokumentarfilme und Fotografieprojekte realisiert, die in Buchform veröffentlicht worden sind, unter anderem „Magia e Medicina – malattia grazia e cura in Africa“, über das er an diesem Abend sprechen wird.
Der Eintritt ist frei.
14. Februar 2020 um 20.30 Uhr
Aula Magna Saal im „Liceo Carducci“
Bozen, Mancistraße