Von: mk
Bozen – In der Woche vor Weihnachten besucht Bischof Ivo Muser immer das Bozner Gefängnis. So auch heuer. Gestern feierte Muser mit den Gefängnismitarbeitern, den Freiwilligen und mit einem Teil der etwa 100 einsitzenden Gefangenen eine Wort-Gottes-Feier.
In der Haftanstalt in der Bozner Dantestraße sitzen derzeit etwa 100 Gefangene ein. Ein Teil der Häftlinge, das Gefängnispersonal mit Direktorin Mariagrazia Bregoli an der Spitze, Vertreter von Gericht und Strafverfolgungsbehörden und die ehrenamtlichen Helfer nahmen gestern Montag, 19. Dezember, am traditionellen Wortgottesdienst mit Bischof Muser in der Kapelle des Gefängnisses teil.
In seinen Worten an die Gefangenen sagte der Bischof, dass die Vergangenheit nicht umgeschrieben werden könne. „Aber die Geschichte, die in die Zukunft blickt“, sagte der Bischof, „muss noch geschrieben werden, mit Gottes Gnade und der persönlichen Verantwortung eine jeden. Wenn man aus den Fehlern der Vergangenheit lernt, kann ein neues Kapitel des Lebens aufgeschlagen werden.“
Bischof Muser unterstrich, dass niemand das Geschehene verharmlosen will und niemand sagen wird, dass alles in Ordnung sei. Aber: „Niemand von uns und auch kein Mensch, der im Gefängnis einsitzt, darf seine Würde und seine Hoffnung verlieren.“ Der Bischof bedankte sich dann bei allen, die im Gefängnis „jeden Tag daran arbeiten, das Licht der Hoffnung am Brennen zu halten“. Besonders bedankte sich der Bischof bei den Ehrenamtlichen, die den Gefangenen unterstützend beistehen: „Mein besonderer Dank gilt allen Freiwilligen, die hier mithelfen, der Nächstenliebe ein Gesicht zu geben.“