Ochsenknecht ist wieder ein freier Mann

Jimi Blue Ochsenknecht gegen 15.000 Euro-Kaution wieder frei

Donnerstag, 17. Juli 2025 | 12:13 Uhr

Von: apa

Der im Juni in Hamburg im Zuge von Betrugsermittlungen festgenommene deutsche Schauspieler Jimi Blue Ochsenknecht ist wieder ein freier Mann. Über den 33-Jährigen wurde zwar am Donnerstag vom Landesgericht Innsbruck die Untersuchungshaft wegen des dringenden Tatverdachts des schweren Betrugs bzw. Fluchtgefahr verhängt, er wurde aber daraufhin gegen Zahlung einer Kaution in Höhe von 15.000 Euro wieder freigelassen. Indes wurde gegen Ochsenknecht Anklage erhoben.

Ein Prozesstermin stand vorerst noch nicht fest. Die Staatsanwaltschaft Innsbruck war mit der Entscheidung des Gerichts, den Sohn von Schauspielstar Uwe Ochsenknecht freizulassen, einverstanden, teilte die Anklagebehörde in einer Aussendung mit. Ochsenknechts Tiroler Verteidiger Matthias Holzmann hatte zuvor einen entsprechenden Antrag gestellt. Der Betrag wurde kurz darauf bezahlt und Ochsenknecht daher sofort entlassen, hieß es. Der Schauspieler habe “gelobt”, sich bis zum Abschluss des Verfahrens in Österreich aufzuhalten und seinen Reisepass bei Gericht hinterlegt.

Ochsenknecht zeigte Reue

Der 33-Jährige zeigte sich unterdessen offenbar geständig und reuig. Er habe für die in der Anklage enthaltenen Vorwürfe die Verantwortung übernommen, erklärte sowohl sein Rechtsanwalt als auch die Staatsanwaltschaft. Und dies sowohl vor der zuständigen Haftrichterin als auch vor der Kriminalpolizei. Zum Tatverdacht selbst habe er sich indes nicht näher geäußert. Ochsenknecht wird sich am Landesgericht Innsbruck wegen des Vorwurfes des schweren Betruges verantworten müssen – und zwar deshalb, weil der Vermögensschaden mehr als 5.000 Euro betrage. Dem Deutschen, der mit dem Kinderfilm “Die Wilden Kerle” seinerzeit den Durchbruch schaffte, drohten im Falle einer Verurteilung eine Geldstrafe oder bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe.

Soll 14.000 Euro in Tiroler Hotel nicht bezahlt haben

In die Bredouille war der in München geborene Ochsenknecht geraten, weil er Ende 2021 binnen vier Tagen in einem Hotel in Kirchberg in Tirol (Bezirk Kitzbühel) Hotelleistungen im Wert von knapp 14.000 Euro in Anspruch genommen und dann nicht bezahlt haben soll. Obwohl der 33-Jährige laut Staatsanwaltschaft zwischenzeitlich auch gerichtlich zur Zahlung dieses Betrages verurteilt wurde, beglich er ihn bis zur Festnahme nicht. “Daher besteht der Verdacht, dass Herr Ochsenknecht schon als er die Leistungen in Anspruch nahm, entweder nicht fähig oder nicht willens war, diese Leistungen auch zu bezahlen”, verlautete die Anklagebehörde. Dass Ochsenknecht den Betrag inzwischen bezahlte, ändere am Tatverdacht grundsätzlich nichts, könnte aber im Falle einer Verurteilung als mildernd berücksichtigt werden.

Festnahme in Hamburg, Gefangenentransport nach Tirol

Über das daraufhin gegen ihn laufende staatsanwaltschaftliche Ermittlungsverfahren habe Ochsenknecht bereits seit Anfang Dezember 2024 gewusst, hieß es. Er wurde laut der Behörde per E-Mail informiert. Daraufhin habe er zunächst zwar seine Wohnadresse in Italien bekanntgeben, dann aber auf ein Ersuchen nicht mehr reagiert. Ein an die italienischen Behörden gerichtetes Rechtshilfeersuchen verlief im Sand, an der angegeben Adresse soll er nicht gemeldet und auch nicht mehr aufhältig gewesen sein. Deshalb bestand der Verdacht, dass sich der Schauspieler dem Verfahren entzieh wolle. Was folgte, war ein Europäischer Haftbefehl wegen Fluchtgefahr und eine wahre Odyssee. Ende Juni wurde Ochsenknecht am Hamburger Flughafen festgenommen. Am 7. Juli erklärte das Hanseatische Oberlandesgericht schließlich die Auslieferung für zulässig und es folgte ein über eine Woche dauernder Gefangenentransport – mit mehreren Zwischenstationen – nach Innsbruck.

Ochsenknecht geht es “den Umständen entsprechend gut”

Österreich darf der frühere Kinderstar jedenfalls vorerst einmal nicht mehr verlassen. “Meinem Mandanten geht es den Umständen entsprechend gut. Er ist aber von dem Verfahren und dem Freiheitsentzug stark belastet. Ich ersuche daher die Privatsphäre meines Mandanten zu respektieren. Weitere Kommentare erfolgen derzeit nicht”, ließ Rechtsvertreter Holzmann wissen.

“Ich hätte wissen müssen, wie ernst die Situation ist und ich hätte es niemals so weit kommen lassen. Das war falsch”, hatte Ochsenknecht selbst Anfang Juli auf Instagram gepostet. Der offene Betrag sei nach seiner Festnahme innerhalb von einer Stunde von seiner Ex-Freundin und Mutter seiner Tochter überwiesen worden. Diese habe “ohne mit der Wimper zu zucken” Hilfe angeboten und den offenen Restbetrag überwiesen.

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