Von: APA/dpa
Ein Erfolgsrezept hat die Kieler Rockband Leoniden nach eigenem Bekunden nicht parat. “Die Musik, die wir machen, ist eigentlich echt auch einfach anstrengend, laut und verzerrt. Unsere Auftritte auch”, sagt Frontmann Jakob Amr der Deutschen Presse-Agentur. All das sei das komplette Gegenteil von dem, was er anderen raten würde, so Amr weiter. Aber genau mit anstrengenden, verzerrten Sounds und nicht sehr fröhlichen Zeilen hat die Band seit Jahren Erfolg.
Daher ist es vielleicht nur konsequent, dass ihr viertes Album den Titel “Sophisticated Sad Songs” trägt. Es erscheint am Freitag, 23. August. Gitarrist Lennart Eicke ist jedenfalls stolz auf den Leoniden-Sound: “Dieser kranke Chaos-Kram, den wir machen, ist schon ziemlich cool.” Einen Vorgeschmack auf das neue Album gaben die Leoniden ihren Fans bereits mit einigen Singles wie “Never Never” oder “Keep Fucking Up”. “Sophisticated Sad Songs” ist vielfältig und abwechslungsreich – im Vergleich zu den drei Alben hebt es sich dadurch ab.
Gitarrist Eicke geht in seiner Beschreibung der neuen Platte noch weiter. “Bisher haben wir immer schon auf der Tour von einem Album das nächste angekündigt – ohne dass es das überhaupt gab. Jetzt hatten wir ein bisschen mehr Luft. Man könnte also sagen, das ist jetzt unser erstes richtiges Album. Nicht einfach Songs, die wir zu einem bestimmten Zeitpunkt fertig hatten.” Das vierte Album sei “eine bessere Variante von Leoniden – mutiger, konsequenter, ausgecheckter und mehr zu Ende gedacht”, so der Musiker weiter.
Mit dem neuen Album wolle die Band klarstellen, “dass auch, wenn unsere Konzerte große Partys sind und sich unsere Musik zum Tanzen eignet, die Texte nie irgendwie flach und einfach sind. Wir sind keine Karnevalsband”, ergänzt Amr.
Dass es von den Leoniden bisher keinen fröhlichen Songtext gibt, zeige, dass das Musikmachen für die Band vor allem ein Weg zur Verarbeitung sei. “Wir schreiben Musik über Themen, die uns beschäftigen, die uns nachts wach halten oder die man seit Jahren mit sich rumträgt”, sagt Amr. Dies seien oft gar keine konkreten Dinge, eher Diffuses.