Daniel Craig vor seinem neuen Werk

“Wake Up Dead Man”: Ich bin ein Star, morde mich hier raus

Montag, 24. November 2025 | 05:01 Uhr

Von: APA/dpa

Bei Rian Johnsons neustem Krimi “Wake Up Dead Man: A Knives Out Mystery” begann das Rätselraten schon, bevor der Film überhaupt in Produktion ging. “Wir alle wussten ja nicht, wer sonst noch mitspielt”, erzählt Hauptdarsteller Josh O’Connor im dpa-Interview in London. Der 35-Jährige wurde als einer der ersten gecastet. “Und als dann ein Name nach dem anderen bekanntgegeben wurde, war das verrückt. Ich musste mich selbst kneifen.”

Denn auch der dritte Teil der “Knives Out”-Reihe ist wieder gespickt mit bekannten Stars. Ex-007 Daniel Craig als exzentrischer Detektiv Benoit Blanc ist vor der Kamera die einzige Konstante in den drei Filmen, trägt die Haare aber jetzt länger. Neu dabei sind neben O’Connor auch Glenn Close, Josh Brolin, Jeremy Renner, Andrew Scott und Kerry Washington, um nur einige bekannte Namen zu nennen. Die Netflix-Produktion ist ab 12. Dezember beim Streamingdienst abzurufen.

Eine Kleinstadt, eine Kirchengemeinde, ein Mord

Der angehende Priester – und ehemalige Boxer – Vater Jud Duplenticy (Josh O’Connor) leistet sich einen Fauxpas und wird daraufhin in ein kleines US-Kaff strafversetzt. Dort soll er dem lokalen Priester Jefferson Wicks (Josh Brolin), assistieren, dem das gar nicht gefällt. Der charismatische Priester, der sich von allen Monsignore Wicks nennen lässt, ist eine mächtige Leitfigur für die Gemeinde. Aber sein mitunter sehr aggressiver Stil ist unter Kollegen höchst umstritten – und vergrault Mitglieder.

Nach einem rätselhaften Todesfall gerät Duplenticy unter Verdacht. Polizeichefin Geraldine Scott (Mila Kunis) bittet Blanc um Hilfe. Es zeigt sich, dass die fromme Fassade der Gemeinde Risse hat. Die gottesfürchtige Martha (Close), die Anwältin Very (Washington), ihr verhasster Halbbruder, der konservative Influencer Cy (Daryl McCormack), der Arzt Nat Sharp (Renner) oder der Autor Lee Ross (Scott) – fast jeder in Wicks’ Kirchengemeinde hätte ein Motiv.

In der Tradition von Agatha Christie

Blanc taucht dieses Mal deutlich später auf als in “Knives Out” und dem Sequel “Glass Onion”. “Die meisten Bücher von Agatha Christie laufen genau so ab”, erklärt Regisseur und Drehbuchautor Rian Johnson im dpa-Interview. “Im ersten Akt lernt man alle Verdächtigen kennen, kriegt ein Gefühl für die ganze Szenerie und hat schon so ein Gespür, wer wohl das Opfer sein wird. Und dann – zack – passiert der Mord am Ende vom ersten Akt, und genau dann kommt der Detektiv ins Spiel. Ich dachte, es wäre mal wieder cool, ganz klassisch ranzugehen.”

Das derzeitige politische Klima – vor allem in den USA – lieferte Johnson reichlich Inspiration. Insbesondere Brolins Figur weckt vermutlich nicht nur zufällig Erinnerungen an US-Präsident Donald Trump. Politisch ist der Film aber nicht. Wie schon die beiden vorherigen Teile ist “Wake Up Dead Man” wieder ein spannendes und amüsantes “Whodunit” (von “Who has done it?”/”Wer hat’s getan?”), das vor allem von seinem spielfreudigen Ensemble lebt.

(Von Philip Dethlefs/dpa)

(S E R V I C E – www.netflix.com/at/title/81458424)

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