"Für die Eltern sind die Heimkehrer meist kein Segen"

“Bumerang-Kinder”: Mit 50 Jahren wieder im Hotel Mama!

Mittwoch, 26. Dezember 2018 | 09:37 Uhr

Die meisten Menschen träumen in ihrer Jugend davon, eines Tages auf eigenen Beinen zu stehen und eine eigene Familie zu gründen. Doch nicht immer läuft das Leben so, wie wir es uns erträumt haben. Dies zeigt das Phänomen der “Bumerang-Kinder”: Es handelt sich hierbei um Menschen um die 50, die wieder Zuhause bei Mama und Papa einziehen.

Kate Muley ist eines dieser Bumerang-Kinder: Obwohl sie eine erfolgreiche Journalistin und Autorin ist, lebt sie mit 55 Jahren wieder in ihrem alten Kinderzimmer und denkt darüber nach, was sie in ihrem Leben falsch gemacht hat.

In der britischen “Daily Mail” hat Kate Muley berichtet, wie es sie wieder zurück nach Hause verschlagen hat und wie sie sich nun im Haus ihres Vaters fühlt. Sie lebt in London und dort sind Mieten und Immobilienpreise so hoch, dass sich die freie Autorin dort keine Wohnung leisten konnte. Ihre eigene Sorglosigkeit in Finanzdingen ist zu großen Teilen Schuld an der Misere.

Seitdem Muley eine junge Frau war, hat sie ein glamouröses Leben geführt. Sie war eine erfolgreiche Reporterin und konnte sich vor Dates kaum retten. In den Dreißigern änderte sich das – unmerklich heirateten Dates und Freundinnen – ihre Welt der ungebundenen Singles lichtete sich.

Erst mit 46 Jahren ließ sich Muley auf eine feste Beziehung ein. Finanziell war das nicht ihr Schaden, ihr Freund verdiente sehr gut – das Paar lebte in seinem Londoner Haus und pflegte einen aufwendigen Lebensstil. Doch der Bankier wollte sich nicht zu ihr “bekennen” – wie Muley es nennt. Will sagen: Er wollte sie nicht heiraten.

Das konnte die einst so freigeistige Frau nicht ertragen, kurz vor ihrem 50. Geburtstag brach sie die Beziehung ab – packte ihre Sachen entschlossen zusammen und haute ab.

“Die harte Realität dessen, was ich mir von meinem Einkommen allein leisten konnte, kam wie ein Schock über mich. Ein Kauf war nicht einmal im Entferntesten möglich, auch keine Mietwohnung.”

Von der Gästecouch einer Freundin rettete sie ihr Vater. Er schlug ihr vor, in ihr altes Zimmer zu ziehen. Der Vorteil: Diese Wohnung kostete keine Miete, und der Vater besaß ein großzügiges Haus mitten in Chelsea. Natürlich war es als Übergang gedacht. “An dem Tag, an dem ich meinen Fernseher und ein paar andere Dinge aus meinem Erwachsenenleben zurück in das Zimmer schleppte, in der ich zuletzt als Teenager lebte, hätte ich nicht gedacht, dass ich vier Jahre später noch hier sein würde.”

Erschreckend für die erwachsene Frau war, dass die alte Mädchen-Daddy-Dynamik immer noch wirkt. Der Vater behandelt sie immer noch wie ein Kind und sie, eine Frau von 55, führt sich manchmal auf wie ein aufsässiger Teenager.

 

Von: bba