Besonders Kleinkinder sind gefährdet

Die versteckte Gefahr von Trockenfrüchten und Nüssen

Freitag, 16. Dezember 2022 | 12:13 Uhr

Bozen – Trockenfrüchte sind eine Delikatesse – aber Vorsicht! In der Winterzeit steigt die Gefahr des versehentlichen „Verschluckens“ von Nüssen und Trockenfrüchten. Besonders Kleinkinder sind gefährdet.

Jedes Jahr um die Advents- und Weihnachtszeit werden verstärkt Kinder im Krankenhaus behandelt, die Nüsse in den falschen Schlund bekommen haben. Die Inhalation von Fremdkörpern bei Kindern kann tödlich enden.

Bei Kindern bis zum fünften Lebensjahr ist die Zahnentwicklung noch nicht vollendet, die hinteren Backenzähne fehlen und somit können bestimmte Speisen, vor allem Erdnüsse, Nüsse, Mandeln, Kastanien usw. nicht genügend zerkleinert werden. Da Kinder ihrem natürlichen Bewegungsdrang freiem Lauf lassen, mit Speisen im Mund lachen, spielen, sprechen, hat dies zur Folge, dass Teile der Speisen, anstatt verschluckt zu werden, in die Atemwege gelangen.

Diese können somit verschlossen werden und es droht Erstickungsgefahr, akut nach der Inhalation, aber auch nach einigen Tagen, da der Speiserest nicht ausgehustet wurde und weiterhin die Bronchien verlegt. Diese Fremdkörper können auch Plastikstücke (Lego), Teile von Kugelschreiber oder andere kleine Stücke sein, aber insbesondere besteht eine Gefahr bei Inhalation von Erdnüssen, da diese durch ihre Substanzen eine Reizung und Entzündung der Bronchialschleimhaut hervorrufen.

Am Krankenhaus Bozen in Südtirol erleiden etwa jedes Jahr ungefähr sechs bis acht Kinder eine Verlegung der Atemwege durch Fremdkörper, die dann unter Vollnarkose mittels Bronchoskopie entfernt werden müssen.

Es ist deshalb ratsam, so der Sanitätsbetrieb Bozen, dass Kleinkinder keine Trockenfrüchte zu essen bekommen und dass diese Nahrungsmittel für sie nicht erreichbar aufbewahrt werden. Sollte eine Erdnuss oder auch nur ein Teil davon inhaliert worden sein, dann soll unverzüglich ein Arzt aufgesucht werden.

Von: luk

Bezirk: Bozen