Von: red
Vier Jahre Forschung: Was Homeoffice wirklich bewirkt
Arbeiten im Pyjama, Kaffee aus der eigenen Küche und endlich Zeit für Sport: Für viele klingt Homeoffice nach Freiheit. Doch ist das Arbeiten von zuhause wirklich besser für uns? Eine vierjährige Studie der University of South Australia liefert dazu eindeutige Antworten – und die dürften vor allem Arbeitnehmer freuen.
Mehr Schlaf, weniger Stress
Ein überraschendes Ergebnis: Wer zuhause arbeitet, schläft im Schnitt 30 Minuten länger pro Nacht. Der Grund? Kein Arbeitsweg. Viele Berufstätige pendeln täglich mehr als eine Stunde – das entspricht rund vier bis fünf Stunden pro Woche im Berufsverkehr. Die Studie zeigt: Weniger Pendeln führt direkt zu besserem Schlaf und besserer psychischer Gesundheit.
Die neue Zeitrechnung: Was tun mit den Extrastunden?
Wissenschaftler konnten zeigen, dass Homeoffice nicht nur für mehr Freizeit sorgt – sondern auch, wie diese genutzt wird. Laut einer ergänzenden Untersuchung aus Südeuropa gewinnen Beschäftigte bis zu zehn freie Tage pro Jahr. Rund ein Drittel dieser Zeit wird für Hobbys oder Bewegung genutzt, was zu einem aktiveren, gesünderen Lebensstil führt.
Gesünder essen statt Kantinenkost
Die Nähe zur eigenen Küche hat nicht nur zu mehr Snacks geführt – sondern vor allem zu besseren Ernährungsgewohnheiten. Viele kochen häufiger selbst, essen mehr Obst, Gemüse und Milchprodukte. Die Forscher werten das als klares Zeichen für ein gestiegenes Gesundheitsbewusstsein im Homeoffice.
Produktiver trotz fehlender Kontrolle?
Lange galten Mitarbeiter im Homeoffice als schwer kontrollierbar – manche Führungskräfte vermuteten Leistungsabfall. Doch die Studie spricht eine andere Sprache: Die Produktivität bleibt stabil oder steigt sogar. Vieles deutet darauf hin, dass nicht die Arbeit leidet, sondern eher das Management neue Wege der Führung finden muss.
Der entscheidende Unterschied: Freiheit statt Zwang
Ein zentraler Punkt: Der Unterschied zwischen freiwilligem und erzwungenem Homeoffice. Während der Lockdowns litten viele unter Isolation und Stress. Doch wenn die Arbeit zuhause freiwillig geschieht, steigt das Wohlbefinden deutlich. Besonders dann, wenn die Unternehmenskultur Rückhalt bietet und Kollegen weiterhin vernetzt bleiben.
Fazit der Studie: Nicht entweder oder – sondern beides
Die Forscher plädieren für ein flexibleres Verständnis von Arbeit. Homeoffice muss nicht alle ersetzen, aber es kann vielen helfen. Menschen mit Familie, körperlichen Einschränkungen oder langen Arbeitswegen profitieren besonders. Die Zukunft der Arbeit ist nicht schwarz-weiß – sondern maßgeschneidert.
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