Die Wahrheit über Therapie und Selbstheilung

Können Traumata aus der Kindheit wirklich geheilt werden?

Montag, 10. März 2025 | 08:18 Uhr

Von: red

Kindheitstraumata können tiefe Spuren hinterlassen. Sie beeinflussen unser Selbstbild, unsere Beziehungen und unsere Reaktionen auf Stress. Doch ist es möglich, diese Wunden wirklich zu heilen? Experten sagen: Ja, aber der Weg ist individuell und nicht ohne.

Psychologen unterscheiden zwischen akuten und komplexen Traumata. Während einzelne belastende Ereignisse oft gezielt bearbeitet werden können, sind langanhaltende, wiederholende Erfahrungen – etwa Vernachlässigung oder emotionale, sowie physische Gewalt – schwerer aufzulösen. Dennoch gibt es wirksame Methoden zur Heilung.

Eine der bekanntestens ist die Tramatherapie, die Techniken wie EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) oder kognitive Verhaltenstherapie nutzt. Dabei werden belastende Erinnerungen verarbeitet, sodass sie ihren überwältigenden Einfluss verlieren. Auch körperorientierte Ansätze wie Somatic Experiencing helfen, gespeicherte Spannungen im Körper zu lösen.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Selbstreflexion und bewusste Auseinandersetzung mit der Vergangenheit. Menschen, die sich mit ihren Kindheitserfahrungen auseinandersetzen, etwas durch Tagebuchschreiben oder innere Kind-Arbeit, können alte Muster erkennen und verändern.

Doch Heilung bedeutet nicht immer, dass die Vergangenheit völlig „verschwindet“. Vielmehr geht es darum, einen neuen Umgang mit dem Geschehenen zu finden. Unterstützende Beziehungen, Achtsamkeit und der Aufbau eines sicheren Selbstgefühls sind entscheidend.

Die Forschung zeigt: Das Gehirn bleibt zeitlebens formbar. Durch bewusste Arbeit an sich selbst und mit professioneller Unterstützung ist es möglich, alte Wunden zu heilen und ein freieres, erfüllteres Leben zu führen.

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