Von: mk
Abgesehen von kleinen Notlügen, durch die man sich verspricht, das Leben etwas zu erleichtern, können Lügen manchmal wirklich Schaden anrichten. Mark Bouton, der 30 Jahre lang als FBI-Agent arbeitete, weiß das wohl am besten. Er hat nun ein Buch veröffentlicht, in dem er verrät, wie man Lügen im Gesicht entlarvt – auch ohne Lügendetektor.
Es gibt wohl kaum jemand, der nicht in einer bestimmten Situation zu einer kleinen Lüge gegriffen hat. Das ist zwar nicht immer der mutigste Weg, doch viele verzeihen sich sogenannte Notlügen relativ schnell. Umgekehrt bedeutet das allerdings auch: Es besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass auch wir oft angelogen werden.
In einem Gespräch mit dem amerikanischen Nachrichtenportal “Business Insider” hat Bouton nun einige Tricks verraten, wie man im Gesicht des anderen erkennt, dass man gerade belogen wird.
Viel verraten die Augen
Ein klassisches Zeichen für eine Lüge, sind die Pupillen, die hektisch hin und her springen. Laut Bouton deutet dies darauf hin, dass sich eine Person unwohl fühlt – ein menschlicher Reflex aus der Vorzeit, in der man in gefährlichen Situationen nach einem Fluchtweg suchen musste.
Auch ein deutlich häufigeres Blinzeln kann anzeigen, dass jemand lügt. Dies hat laut Bouton mit einem erhöhten Dopamin-Gehalt im Körper zu tun.
Eine Person, die lügt, soll außerdem häufig die Augen für einen Zeitraum von mehr als einer Sekunde schließen. Wie Bouton erklärt, sei das eine Abwehrreaktion.
Wird eine Person befragt, was sie gesehen hat, schaut sie als Rechtshänder üblicherweise nach links oben, um auf ihre Erinnerung zuzugreifen. Blickt sie hingegen nach rechts oben, dann versucht sie laut Bouton auf ihre Imagination zuzugreifen – ein Zeichen dafür, dass sie lügt.
Die Erinnerung der Sinne
Wird eine Person über etwas befragt, was sie gehört haben soll, dann blickt sie als Rechtshänder bei einer Lüge meist nach rechts. Versucht sie sich hingegen wirklich zu erinnern, wandert der Blick meist zum linken Ohr hin.
Spielen Gerüche, der Tastsinn oder Gefühle eine Rolle, schaut ein Rechtshänder eher auf seine rechte Hand, wenn er lügt, und auf die linke, wenn er sich wirklich zu erinnern versucht. Bei Linkshändern sind die Reaktion meist genau umgekehrt.
Lügner berühren öfter ihr Gesicht
Lügner sollen sich laut Bouton öfter im Gesicht berühren. Der Experte führt das auf chemische Reaktion zurück. Demnach juckt die Haut im Gesicht eher, wenn man lügt.
Beim Lügen wird auch der Mund oft trocken. Lügt eine Person, unternimmt sie deshalb häufig etwas dagegen, etwa indem sie die Lippen spitzt oder eine Saugbewegung mit dem Mund macht.
Außerdem würden laut Bouten Menschen, die die Wahrheit sagen, dabei häufig mit dem Kopf nicken. Bei Lügen werde der Kopf dagegen eher geschüttelt. Bestimmte Personen werden außerdem kurz nach einer Lüge rot, weil der Adrenalinspiegel ansteigt. Zudem schwitzt man bei einer Lüge öfter mehr als üblich.
Wie der ehemalige FBI-Agent erklärt, lässt sich auch ein falsches Lächeln enttarnen. Ein echtes Lächeln wirkt sich immer auf die Augen aus und sorgt für die bekannten Lachfalten. Ein falsches Lächeln beschränkt sich hingegen häufig die Mundpartie.
Um tatsächlich erkennen zu können, ob eine Person lügt, muss man natürlich wissen, wie sie sich normalerweise verhält. Deshalb empfiehlt Bouton, die Person zunächst eine Weile zu beobachten und mit ihr Small Talk zu betreiben, bevor man wirklich bedeutende Fragen stellt.
Entdeckt man dann einiger der genannten Hinweise, die vorher nicht aufgetreten sind, könne man laut Bouton ziemlich sicher sein, dass die Person lügt.