Lernprozess zwischen Schule und Familie

Start des „Smartphone Führerscheins – Eltern“

Donnerstag, 11. Dezember 2025 | 14:22 Uhr

Von: Ivd

Bozen – Mit dem „Smartphone Führerschein – Eltern“, der heute in Bozen am Sitz des Landesbeirates für das Kommunikationswesen vorgestellt wurde, startet in Südtirol ein neues Angebot, das Familien beim verantwortungsvollen Umgang mit Smartphones und digitalen Medien unterstützt.

Die Initiative erweitert den bestehenden Smartphone Führerschein für Schüler, der bereits in den meisten Südtiroler Mittelschulen zum Einsatz kommt. Durch die Ergänzung um ein spezifisches Elternangebot werden nun Lehrpersonen, Kinder und Eltern gleichermaßen erreicht und in ihrer Medienkompetenz gestärkt. Entwickelt wurde das neue Elternmodul vom Forum Prävention in Zusammenarbeit mit dem Landesbeirat für das Kommunikationswesen und mit der Unterstützung des Südtiroler Sanitätsbetriebes.

Zentrales Element ist die Webseite www.start-smart.it, die ab heute in deutscher und italienischer Sprache auch einen eigenen Bereich für Eltern umfasst. Dort stehen fünf kurze Erklärvideos und ein entsprechendes Führerschein-Quiz zur Verfügung. Die Inhalte orientieren sich an den Themen, die auch im Unterricht der Mittelschulen behandelt werden – so entsteht ein gemeinsamer Lernprozess zwischen Schule und Familie.

Ergänzend dazu finden ab Frühjahr 2026 thematische Online-Infoabende statt, die wichtige Fragestellungen wie Handysucht, digitale Medien und Körperbilder oder Altersempfehlungen aufgreifen. Die Anmeldung erfolgt kostenlos über die Webseite.

Der neue Eltern-Führerschein ist eng an den bestehenden Smartphone Führerschein für Schüler angelehnt. Eltern erhalten damit ähnliche Impulse und Anregungen wie die Kinder in der Schule, sodass Gespräche und gemeinsame Regeln im Familienalltag leichter gelingen können. Das Programm schafft eine Brücke zwischen Unterricht und Elternhaus und stärkt dadurch die gesamte Schulgemeinschaft.

„Je mehr Zielgruppen wir erreichen, desto besser können wir Medienkompetenz fördern. Deshalb ist der Elternbereich ein wichtiger Baustein.“

Manuel Oberkalmsteiner, Forum Prävention

„Medienkompetenz ist heute von zentraler Bedeutung. Zudem ist sie auf Landesebene eine dem Kommunikationsbeirat übertragene Aufgabe: ein Auftrag, den wir im Interesse der gesamten Gemeinschaft wahrzunehmen haben. Es ist keine Aufgabe für Einzelne, sondern eine gemeinsame Verantwortung, deswegen unterstützen wir als Kommunikationsbeirat Projekte, die dazu einen wirksamen Beitrag leisten. Wir alle erleben täglich, wie schwierig es geworden ist, sich in der Informationsflut zurechtzufinden. Zwischen Fakten, Meinungen, Halbwahrheiten und Desinformation braucht es Orientierung, kritisches Denken und das Bewusstsein dafür, wie Informationen entstehen, wirken – und uns beeinflussen. Das betrifft uns alle: Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Lehrpersonen, Journalistinnen, Institutionen.

Der Kommunikationsbeirat – in anderen Regionen Corecom genannt, die Außenstelle der nationalen Aufsichtsbehörde AGCOM – hat den Auftrag, die Förderung von Medien- und Informationskompetenz im Territorium voranzubringen. Unser Ziel ist es, ein gemeinsames Dach zu sein, unter dem all jene Initiativen Platz finden, die sich bereits mit Medienkompetenz, Informationsbildung oder kritischem Denken beschäftigen“, so Judith Gögele, Präsidentin des Landesbeirats für das Kommunikationswesen.

Bezirk: Bozen

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