Von: red
Eure Brust schnürt sich zusammen, ihr bekommt schlecht Luft, euer ganzer Körper verkrampft sich, ihr wollt schreien, weinen, weglaufen. Und das alles ganz ohne erkennbaren Grund. So fühlt sich eine Panikattacke an. Sie ist eine der vielen Formen einer Angststörung.
Typischerweise steht bei so einer Angststörung die Angstreaktion objektiv in keinem angemessenen Verhältnis zur tatsächlichen Bedrohung. Für Außenstehende ist das nur schwer nachvollziehbar. Für Betroffene ist die Angst jedoch sehr real. Glücklicherweise bietet die Psychotherapie gleich mehrere Möglichkeiten, die hier wirklich helfen. Wir stellen euch die wichtigsten vor.
Kognitive Verhaltenstherapie
Diese Form der Psychotherapie hat sich als besonders effektiv erwiesen. Den Betroffenen wird zunächst möglichst viel über ihre Störung erklärt. Sie sprechen mit ihrem Therapeuten oder ihrer Therapeutin darüber, woher die Ängste kommen und wie sie diese auch in akuten Situationen beherrschen können. Eventuell folgen im nächsten Schritt gut vorbereitete Konfrontationen mit den Angstauslösern. So sollen Betroffene sich an die Situation gewöhnen können, damit die Panik ausbleibt. Die Idee dahinter ist, dass die Angstreaktionen erlernt sind und somit auch wieder verlernt werden können.
Psychodynamische Verfahren
Hier unterscheidet man zwischen tiefenpsychologisch fundierter und analytischer Psychotherapie. Beiden liegt die Annahme zugrunde, dass Angststörungen durch unbewusste innere Konflikte ausgelöst werden. Ziel ist es daher, diese Konflikte aufzudecken, zu behandeln und schließlich zu lösen. Psychodynamische Verfahren gehen auf die Psychoanalyse zurück und nehmen deutlich mehr Zeit in Anspruch als eine Verhaltenstherapie. So kommen sie oft dann zum Einsatz, wenn die Verhaltenstherapie nicht erfolgreich war.
Medikamente
Ganz wichtig: Medikamente kommen niemals separat zum Einsatz, sondern immer nur als Unterstützung im Rahmen einer Therapie. Dann können Antidepressiva mit einer beruhigenden und angstlösenden Wirkung eine große Hilfe sein. Welches Medikament das beste ist, ist sehr individuell. Manchmal müssen zunächst verschiedene Wirkstoffe ausprobiert werden, bevor der passende gefunden wird.
Was könnt ihr selbst tun
Wer wiederkehrende Panikattacken oder andere Symptome einer Angststörung hat, sollte diese auf jeden Fall mit einem Profi besprechen. Auch wenn ihr auf einen Termin in einer Praxis manchmal lange warten müsst. In wirklich dringenden Fällen wendet euch an den Sozialpsychatrischen Dienst eurer Stadt. Hier kann man euch in akuten Krisen helfen und unterstützt euch bei der Suche nach der richtigen Therapie.
Wenn ihr bereits in Therapie seid, könnt ihr natürlich auch etwas tun, um die Angststörung möglichst schnell zu überwinden. Körperliche Aktivität ist immer eine gute Idee. Sowohl der tägliche Spaziergang durch den nächstgelegenen Park als auch das regelmäßige Power-Work-Out helfen euch, eure innere Balance wiederzugewinnen. Auch verschiedene Entspannungsverfahren haben sich als Unterstützung der Therapie bewährt, so etwa die Progressive Muskelentspannung. Wie die ersten Schritte da aussehen können, zeigen wir euch hier.
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