Von: mk
Bozen – Die dritte Autobahnspur zwischen Verona Nord und Campogalliano wird greifbar. Der Verwaltungsrat der Brennerautobahngesellschaft hat am heutigen Freitagvormittag unter dem Vorsitz von Präsident Hartmann Reichhalter das Ausführungsprojekt für das erste von drei Baulosen zur Stärkung der Mobilität in einem der produktivsten Gebiete Italiens genehmigt.
Dabei handelt es sich um den Anschluss zwischen der A22, der A1 und der Campogalliano-Sassuolo. Das 138-Millionen-Euro-Projekt ist aber nicht nur der erste konkrete Schritt zur Verwirklichung der dritten Autobahnspur, sondern soll auch das Problem der häufigen Staus am Autobahnkreuz zwischen der „Autostrada del Sole“ und der italienischen Hauptverbindung zu Europa, der A22, lösen. „Die erste Anweisung der aktuellen Verwaltung in der Gesellschaft betraf die entschlossene Fortführung dieses Projektes der dritten Autobahnspur“, erinnert Geschäftsführer Diego Cattoni. „Das heute verabschiedete Ausführungsprojekt zeigt daher drei Tatsachen auf: erstens, dass wir unsere Zusagen trotz der Schwierigkeiten in diesem Jahr 2020 einhalten; zweitens, dass die Brennerautobahngesellschaft auch ohne Gewissheit in Bezug auf die Konzessionsverlängerung ihren Teil für das Land leistet; und drittens, dass das Modell der internen Projektierung von Bauvorhaben erfolgreich ist“, so Cattoni. „Nun hoffen wir, dass die Gesellschaft diese und andere Arbeiten zügig umsetzen kann.“
Die Bauarbeiten für die dritte Fahrspur zwischen Verona Nord und dem Autobahnkreuz zur A1 sind in drei funktionelle Lose unterteilt. Das erste Baulos, dessen Ausführungsprojekt der Verwaltungsrat am heutigen Freitag genehmigt hat, beinhaltet die Umgestaltung eines Knotenpunktes mit einem Verkehrsaufkommen von 16 Millionen Fahrzeugen im Jahr 2019. Das zweite Los hingegen betrifft den Autobahnabschnitt zwischen km 223+100 und km 246+185 in der Provinz Verona. Das dritte und letzte Baulos bezieht sich auf die Arbeiten zwischen km 246+185 und km 312+200 in den Provinzen Mantua, Reggio Emilia und Modena.
Dem gesamten Bauvorhaben für die dritte Autobahnspur zwischen Verona Nord und Campogalliano liegt das Konzept einer strengsten Umweltverträglichkeit zugrunde. Die Arbeiten werden innerhalb des aktuellen Autobahnbereichs auf den freien Trennflächen zwischen den beiden Fahrbahnen ohne zusätzlichen Grundverbrauch durchgeführt. „So wie wir es seit Jahren bei all unseren neuen Projekten zu tun pflegen, sehen wir auch in diesem Bauwerk nicht nur dessen reine Funktionalität, die es mit unvermeidlich mangelhaften und bisweilen plumpen Tarnversuchen zu verbergen gilt“, erklärt der technische Generaldirektor Carlo Costa. „Vielmehr handelt es sich um ein architektonisches Element, das nach ästhetischen Richtlinien entworfen wird, sich dadurch in die Landschaft einfügt und deren kulturelle Dimension ausdrückt und erneuert.“ Dies bedeutet nicht, dass die grünen Flächen nicht gepflegt werden, im Gegenteil: diese sollen die vorhandene Vegetation im Flachland widerspiegeln, die ursprünglich von Wäldern geprägt war. Das Herzstück der Arbeiten wird die 87 Meter lange Einbogenkonstruktion sein, mit der die A22 über die „Autostrada del Sole“ geführt wird. „Die Brücke“, erklärt Costa, „wird mit Zugseilen an seitlich angeordneten zweifüßigen Portalen befestigt, die aus Stützen mit kreisförmigem Querschnitt und einem kugelförmigen Abschluss bestehen, in dem sowohl die Halteseile als auch die Stabilisationsseile fächerförmig zusammenlaufen“, so Costa.„So wie das Plessi-Museum am Brennerpass an der Staatsgrenze das nördliche Eingangstor zur A22 darstellt, soll die Anschlussstelle Campogalliano das südliche Eingangstor symbolisieren.“
Nicht zuletzt hat der Verwaltungsrat die aktuellen Mautermäßigungen für das Jahr 2021 bestätigt: den Brennerpass mit einem Rabatt von 20 Prozent für Berufspendler und die 30-prozentige Ermäßigung für Motorradfahrer.