Am Guggenberger Hof in Afing kommen alle Rohstoffe vom eigenen Betrieb

Bäuerliches Bier im Mittelpunkt 

Mittwoch, 20. Mai 2020 | 10:31 Uhr

Bozen – Bäuerinnen und Bauern mit innovativen Ideen zu unterstützen, ist die Aufgabe des Innovationsschalters im Südtiroler Bauernbund. In den letzten zweieinhalb Jahren wurden im Rahmen des Projekts INNOBier die Grundlagen für den Anbau der Rohstoffe sowie die Herstellung und die Vermarktung von bäuerlichem Bier erarbeitet. Nun ist das Projekt erfolgreich abgeschlossen worden. Die Beratungen werden aber weiter angeboten.

Neben der Unterstützung von Bäuerinnen und Bauern bei der Umsetzung von innovativen Ideen initiiert der Innovationsschalter im SBB immer wieder Projekte zu interessanten Nischenprodukten, wie etwa Mastgeflügel oder auch Bier.

127 Betriebe, die am Anbau der Rohstoffe oder an der Herstellung bzw. der Vermarktung von bäuerlichem Bier interessiert sind, haben sich in den letzten Jahren an den SBB-Innovationsschalter gewandt. Vier Betriebe wurden durch die Projektgruppe enger begleitet. „Ein Betrieb ist mit der bäuerlichen Bierproduktion bereits während der Projektlaufzeit gestartet, ein weiterer, vom SBB-Innovationsschalter begleiteter bäuerlicher Betrieb startet im Sommer mit dem Verkauf von heimischem Bier. Was vielleicht auf den ersten Blick nach wenig klingt, ist aber ein großer Erfolg. Denn für die bäuerliche Bierproduktion sind viele Voraussetzungen mitzubringen, die nur wenige Betriebe erfüllen, und zudem ist und bleibt bäuerliches Bier eine Nische“, so SBB-Landesobmann Leo Tiefenthaler.

Neben der persönlichen Beratung hat der Südtiroler Bauernbund insgesamt drei Veranstaltungen und zwei Exkursionen zu Musterbetrieben für Interessierte organisiert. „Eine gute Vernetzung ist in der Bierwelt ein Schlüssel zum Erfolg“ weiß August Gresser, Berater für die Brau- und Getränkeindustrie.

Neben der Herstellung von Bier und dessen Vermarktung beschäftigte sich die Projektpartnerschaft auch mit der Produktion der Rohstoffe, die für die Herstellung von landwirtschaftlichem Bier Voraussetzung ist. „Unsere Tests im Feld und im Labor zeigten, dass Gerste von Brauqualität in Südtirol erfolgreich produziert werden kann“ berichten Manuel Pramsohler und Lorenza Conterno vom Versuchszentrum Laimburg.

Ein Schwerpunkt des Projektes war die Entwicklung von Geschäftsmodellen. Dafür wurde passend zum Thema ein Bierdeckel-Set entwickelt. Die Gruppe erarbeitete außerdem ein Rezept für Haferbier, ein Dokument mit häufig gestellten Fragen, einen wissenschaftlichen Artikel, ein Tool zur Berechnung der Malzqualität und zahlreiche weitere Informationsunterlagen für Interessierte.

Nach zweieinhalb Jahren ist das Projekt nun abgeschlossen. „Der Innovationsschalter bietet aber auch weiterhin Beratungen für interessierte Bäuerinnen und Bauern an. Viele nützliche Einsteigerinformationen sind auf unserer Website www.sbb.it zu finden“, sagt Astrid Weiss, die Leiterin der Abteilung Innovation & Energie im Südtiroler Bauernbund.

Zum Projekt INNOBier

Das Projekt INNOBier wurde mit Unterstützung des Beratungsringes für die Berglandwirtschaft BRING, dem Versuchszentrum Laimburg, dem Berater August Gresser und einigen Bäuerinnen und Bauern umgesetzt. Gefördert wurde die Initiative durch den Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes, die Republik Italien und die Autonome Provinz Bozen über die EIP Maßnahme 16.1 zur Errichtung und Tätigkeit operationeller Gruppen der EIP „Landwirtschaftlicher Produktivität und Nachhaltigkeit“.

Von: luk

Bezirk: Bozen