Das Donaukraftwerk Jochenstein an Grenze von Bayern zu Österreich

Bayern gibt Verbund grünes Licht für Pumpspeicher Riedl

Dienstag, 16. September 2025 | 15:28 Uhr

Von: apa

Der Verbund hat nach 13 Jahren von Bayern grünes Licht für das Pumpspeicherkraftwerk “Energiespeicher Riedl” mit einer Leistung von bis zu 300 Megawatt (MW) an der bayrisch-österreichischen Grenze erhalten. Der Planfeststellungsbeschluss sei am Dienstag von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) an Verbund-Chef Michael Strugl übergeben worden, wie der teilstaatliche österreichische Stromkonzern mitteilte. Das Investitionsvolumen beträgt über 400 Mio. Euro.

Das in Bayern kontrovers diskutierte Großprojekt befand sich seit 2012 im Planfeststellungsverfahren und wurde von der Verbund-Tochter Donaukraftwerk Jochenstein AG eingereicht. Laut Verbund wird nun Anfang Oktober mit gewässerökologischen Vorarbeiten auf österreichischer Seite gestartet. Der Verbund will bis 2030 rund 1,7 Mrd. Euro in die Wasserkraft in Bayern investieren. Laut Strugl ist der Pumpspeicher für die Netzstabilität “unverzichtbar”.

Strom wird zwischengespeichert

Der Energiespeicher Riedl soll bei einem Stromüberangebot Wasser aus dem Stauraum des Kraftwerks Jochenstein in ein rund 330 Meter höher gelegenes 24 Hektar großes Oberbecken pumpen und dort zwischenspeichern. Bei hoher Stromnachfrage oder bei Engpässen im Netz wird das Wasser dann aus dem Speicherbecken zu den unterirdischen Turbinen geleitet, die über Generatoren daraus wieder elektrische Energie erzeugen, die zu gleichen Teilen nach Bayern und Österreich geliefert wird.

“Speicher sind für die Energiewende genauso wichtig, wie der Ausbau von Photovoltaik und Windkraft. Umso mehr freue ich mich über den Planfeststellungsbeschluss für das Pumpspeicherkraftwerk Riedl. Mit einer Speicherkapazität von 3,5 Millionen Kilowattstunden wird Riedl zu einem zentralen Baustein unseres Stromsystems. Schon heute erzeugen über eine Million PV-Anlagen in Bayern zur Mittagszeit oft mehr Strom, als gebraucht wird. Statt Anlagen in Spitzenzeiten abzuregeln, kann dieser Überschuss künftig zwischengespeichert und dann wieder eingespeist werden, wenn der Strombedarf hoch und das Angebot knapp ist”, wird Bayerns Energieminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) in der Verbund-Aussendung zitiert.

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