Von: luk
Bozen – In Bozen und Leifers müssen sich die Bürger noch gedulden: Während die Bewohner anderer Gemeinden sich ohne Begrenzung im jeweiligen Gemeindegebiet sportlich ertüchtigen können, haben sich die beiden Stadträte gestern auf eine 400-Meter-Entfernung für Bewegungen im Freien geeinigt.
Bisher durften die Boznerinnen und Bozner laut Anordnung von Bürgermeister Caramaschi nur im Umkreis von 200 Meter von ihrer Wohnung spazieren gehen, künftig wird es eine Entfernung von 400 Metern sein. So steht es in der neuen Anordnung, mit der Bozens Bürgermeister das neueste Dekret von Ministerpräsident Conte und die aktuelle Dringlichkeitsverordnung von Landeshauptmann Kompatscher, mit der die staatlichen Bestimmungen zu Eindämmung der Corona-Krise übernommen und teilweise angepasst wurden, umgesetzt hat. Gleichzeitig wurden alle bisherigen Dringlichkeitsmaßnahmen des Bürgermeisters bis zum 3. Mai verlängert.
“Der Schutz der Bevölkerung hat auch weiterhin oberste Priorität, zumal wir uns immer noch in einer Ausnahmesituation befinden”, mit diesen Worten begründete Bürgermeister Caramaschi seine Entscheidung, die heute Vormittag auch im Stadtrat behandelt wurde. Allerdings gibt es auch einige Lockerungen für die Bürgerinnen und Bürger. Sie dürfen sich ab sofort 400 Meter von ihrer Wohnung entfernen, unter der Voraussetzung, dass sie einen Mindestabstand von drei Metern zur nächsten Person einhalten und Mund und Nase bedeckt sind. Bisher war das Spazierengehen nur in einer Entfernung von 200 Meter erlaubt. Begründet wird diese Lockerung unter anderem damit, dass sich Bewegung positiv auf die Psyche auswirke und man die Belastungen für die Bevölkerung verringern möchte, im Vertrauen auf die Eigenverantwortung der Bürgerinnen und Bürger.
Zwar stehe in der Verordnung von Landeshauptmann Kompatscher, dass man “in der Nähe der eigenen Wohnung” bleiben müsse, und dass diese Voraussetzung erfüllt sei, wenn man zu Fuß unterwegs ist, so Caramaschi, aber die Landeshauptstadt sei eben nicht mit dem restlichen Landesgebiet vergleichbar. Man müsse den aktuellen Ansteckungszahlen und der hohen Bevölkerungsdichte in der Landeshauptstadt Rechnung tragen.
Bürgermeister Caramaschi bedankte sich bei allen Bürgerinnen und Bürgern für ihren “großen Gemeinschaftssinn und ihr Verantwortungsbewusstsein in dieser für alle so schwierigen Zeit” und betonte, dass selbstverständlich regelmäßig überprüft werde, ob man die Maßnahmen weiter aufrecht erhalten müsse oder ob sie bald schon gelockert werden können.
Lebensmittelmärkte dürfen unter Auflagen wieder starten
Die Gemeinde Bozen hat gestern aber grünes Licht für die Wiedereröffnung zahlreicher Märkte für Lebensmittel gegeben. Wie die Tageszeitung Alto Adige berichtet, findet diesen Freitag erstmals wieder der Bauernmarkt am Rathausplatz statt.
Es gibt aber Auflagen: So werden die Märkte abgegrenzt und mit einem Ein- und Ausgang versehen. Die Marktstände werden auseinandergerückt und es dürfen nur ein Kunde sowie zwei Standbetreiber zugleich am Stand stehen und den Kauf bzw. Verkauf tätigen.