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Chiquita kündigt Tausende Bananenarbeiter nach Streiks

Freitag, 23. Mai 2025 | 11:37 Uhr

Von: APA/AFP

Nach einem fast einmonatigen Streik beim panamaischen Tochterunternehmen des US-Bananen-Konzerns Chiquita kommt es zu Massenkündigungen. Chiquita Panama werde alle Erntehelfer kündigen, weil sie “unrechtmäßigerweise” ihre Arbeit nicht getan hätten, erklärte das Unternehmen am Donnerstag. Wie viele Beschäftigte davon betroffen sind, ist unklar. Panamas Präsident Jose Raúl Mulino hatte zuvor von 4.900 bis 7.000 bedrohten Arbeitsplätzen gesprochen, sollte der Streik weitergehen.

Die Arbeiterinnen und Arbeiter der Bananenplantage in der Karibikprovinz Bocas del Toro sind am 28. April in den Streik getreten. Der gewerkschaftliche Protest richtet sich gegen eine Pensionsreform, die zuvor vom Kongress des Landes verabschiedet worden war. Örtlichen Medienberichten zufolge blockierten die Streikenden Straßen in der Provinz. Schulen wurden geschlossen und es kam zu Treibstoffengpässen.

Der rechtsgerichtete Präsident Mulino kritisierte die Gewerkschaften scharf. “Wir wissen nicht, wie wir ihnen den enormen Schaden erklären sollen, den ihre Unnachgiebigkeit anrichtet”, sagte er am Donnerstag. Nach Angaben von Chiquita hat der Streik bereits einen Schaden in Höhe von 75 Mio. Dollar (66,5 Mio. Euro) angerichtet.

Mehrere Gewerkschaften streiken gegen Pensionsreform

In Panama streiken zudem seit rund vier Wochen landesweit Bauarbeiter. Der Arbeitskampf richtet sich ebenfalls gegen die Pensionsreform. Zwei Gewerkschaftsführer des Sektors wurden in den vergangenen Tagen festgenommen. Ein dritter flüchtete in die bolivianische Botschaft.

Seit Ende April streiken mehrere Gewerkschaften gegen die Pensionsreform des Landes. Gemeinsam mit Lehrern, Indigenen und Bauarbeitern protestieren sie auch gegen ein jüngst unterzeichnetes Sicherheitsabkommen zwischen Panama und den USA, das eine verstärkte US-Militärpräsenz am Panamakanal ermöglicht.

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