Besonnenheit und Ruhe bewahren – ein Kommentar

Coronavirus: Wirtschaftlichen Schaden vermeiden helfen

Donnerstag, 27. Februar 2020 | 07:52 Uhr

Bozen – Von den immer dramatischer werdenden Nachrichtenmeldungen über die besonders in Italien grassierende Coronavirusepidemie angefacht, greift auch in Südtirol immer mehr tiefe Besorgnis um sich. Nach dem Bekanntwerden des ersten heimischen Coronavirus-Falles wissen die Südtiroler, dass auch sie nicht ungeschoren davonkommen werden.

Ironischerweise sind es weniger die Coronaviren selbst, sondern vielmehr die Panikmache darum herum und nicht zuletzt die vielen, in den sozialen Netzwerken kursierenden Falschmeldungen, die großen Schaden anrichten. Während das heimische Gesundheitssystem von den Ärzten über die Pflegekräfte bis hin zu den Freiwilligen Gewehr bei Fuß steht, Präventionsarbeit leistet und sich um die ersten Coronavirus-Patienten kümmert, steht leider bereits jetzt schon fest, dass die heimische Wirtschaft leiden wird.

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Die heimischen Betriebe, die seit jeher erfolgreich mit dem Norden und dem Süden Handel treiben und die Industriebetriebe, die in alle Himmelsrichtungen ihre Produkte exportieren, werden durch den von der Coronavirusepidemie und vor allem von den drastischen Eindämmungsmaßnahmen verursachten Stillstand wichtiger Handelspartner in Mitleidenschaft gezogen werden. Besonders problematisch ist, dass Touristen aus Ansteckungsangst immer öfter ihren Südtirolurlaub stornieren. Die verängstigten Südtiroler selbst beginnen hingegen, Gaststätten zu meiden und auf Vorrat einzukaufen. Alles in allem ergibt das ein Bild eines Landes, das sich leider auch selbst einbremst.

Es ist wichtig, dass gleich wie andernorts auch bei uns die Landesregierung und die Verantwortlichen der Gesundheitsdienste die Bevölkerung über die nicht zu unterschätzenden, aber einigermaßen überschaubaren Risiken einer Ansteckung mit dem Coronavirus aufklären und dabei jeglicher Panikmache entgegentreten. Das Bewahren von Ruhe und Besonnenheit in Einheit mit dem Zusammenhalt seiner Einwohner hat Südtirol in schwierigen Zeiten schon öfters geholfen. Es liegt diesmal auch an uns, aus einem blauen Auge keine folgenreiche Krise werden zu lassen.

Von: ka

Bezirk: Bozen