Parteien und Institutionen sprechen Probleme an

Danke Mammis!

Sonntag, 13. Mai 2018 | 07:56 Uhr

Bozen – Am heuten Muttertag wird Müttern “Danke” gesagt. Sie werden überrascht, beschenkt und meist wird mit der Familie etwas unternommen. Auch Politiker und Institutionen in Südtirol haben sich Gedanken zu dem Tag der Mütter gemacht:

SVP: „Mütter in ihrer Verantwortung für die Familie unterstützen“

Die SVP-Landesfrauenreferentin Renate Gebhard erinnert anlässlich des diesjährigen Muttertages und des Internationalen Tages der Familie an die Notwendigkeit, die Mütter zu stärken. „Mutter zu werden, ist einer der prägendsten Einschnitte im Leben einer Frau“, unterstreicht Gebhard. „Frauen tragen dabei meist die Hauptverantwortung für die Kinder und für die Familie – und darin müssen wir sie unterstützen.“

„Es sind meist die Mütter, die zum Wohle ihrer Familie zurückstecken und die Hauptlast in der Erziehung und Versorgung der Kinder, in der Organisation des Haushaltes und der bürokratischen Erledigungen, in der Abstimmung des Familienterminplanes und der Planung der Sonntagsausflüge tragen“, geht die SVP-Landesfrauenreferentin Renate Gebhard anlässlich des diesjährigen Muttertages auf die Verantwortung der Mütter für ihre Familien ein. „Daher dürfen wir die Frauen mit diesen vielen Aufgaben nicht alleine lassen“, so Gebhard.

Frauen in ihrer Familienarbeit zu stärken bedeutet für die SVP-Landesfrauenreferentin auch, für eine Wandlung der klassischen Rollenbilder einzutreten, auf eine immer bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf hinzuarbeiten und die Frauen für die Gefahr der Altersarmut durch fehlende Renteneinzahlungen zu sensibilisieren. „Wir dürfen die Frauen mit der Familienarbeit nicht alleine lassen“, so Renate Gebhard, „besonders dann, wenn sie zugunsten ihrer Kinder auf das Berufsleben verzichten.“

„Es ist die Aufgabe der Politik, die Rahmenbedingungen für Mütter zu verbessern und die Familien in ihrem Auftrag für die Gesellschaft zu stärken“, betont Gebhard. „Es liegt aber an jedem und jeder Einzelnen, die Arbeit der Frauen für die Kinder und für die Familie wertzuschätzen und anzuerkennen – und das nicht nur einmal im Jahr am Muttertag.“ Die Bedeutung der Familie für die Gesellschaft in den Mittelpunkt rückt der Internationale Tag der Familie am 15. Mai, „der wohl nicht zufällig so nahe am Muttertag liegt“, unterstreicht Gebhard.

KFS: “Mutterschaft ist etwas Wunderbares – wenn die Rahmenbedingungen stimmen”

Ohne die etwa 1000 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wäre es schlecht um den Katholischen Familienverband Südtirols (KFS) bestellt. 90 Prozent davon sind Frauen, die allermeisten davon Mütter. „Allen Frauen, die sich ehrenamtlich einsetzen, unsere Gesellschaft in so vielfältiger Weise positiv mitgestalten und als engagierte Mütter Vorbild sind für ihre Töchter und Söhne, gilt unser größter Respekt“, gratuliert Angelika Mitterrutzner, Präsidentin im KFS herzlich zum Muttertag.

„Wie schon oft betont, wären die Erwartungen und der Druck der auf Müttern lastet, ohne ein gewisses Maß an Gelassenheit kaum zu bewältigen“, bedauert Angelika Mitterrutzner. Den Spagat zu schaffen zwischen Mutter- und Partnerschaft, Beruf und Freizeit, eigenen Zielen und Anforderungen von außen sei eine enorme Herausforderung für viele Mütter. Ob bürgerlicher Muttertag oder sozialistischer Frauentag am 8. März, die Botschaft bleibt dieselbe: Frauen und Mütter brauchen bessere Rahmenbedingungen.

„Wenn wir hören, dass in Italien etwa 90 Prozent der Frauen in der Privatwirtschaft eine Rente unter 1000 Euro beziehen, 2,8 Millionen Frauen sogar nur eine Rente von bis zu 500 Euro erhalten, dann sollte uns das schon sehr zu denken geben. Familienarbeit, Erziehung und Pflege lastet zu einem Großteil auf Müttern und wird kaum honoriert, weder ideell noch monetär, dabei würde unser System schlichtweg zusammenbrechen, wenn diese Dienste nicht gewährleistet würden. Mutterschaft darf kein Risiko für Altersarmut darstellen. Die Entscheidung für Kinder darf nicht mit Existenzängsten zusammenfallen.“

„Mutterschaft ist etwas Wunderbares, ebenso, dass viele Südtirolerinnen, die Gründung einer Familie als eines der wichtigsten Lebensziele bezeichnen“, freut sich Mitterrutzner. Auch in den vielen Zweigstellen des KFS werden die Mütter an diesem Tag besonders gefeiert, zur Muttertagsmesse oder zum Muttertagsfrühstück eingeladen. Für Kinder ist es ebenfalls ein besonderer Tag, an dem sie voller Stolz selbstgebastelte Geschenke überreichen und zeigen können, wie lieb sie ihre Mama haben. Schließlich ist die Beziehung zwischen Mutter und Kind die erste und oft auch wichtigste Beziehung im Leben eines Menschen.

BürgerUnion: “Droht die Abschaffung der Mutterrolle?”

“Durch die steigende politische gewollte Fremdbetreuung der Kinder und durch allerlei Gesetze und Regelungen, die den Müttern Verantwortung entziehen wollen, droht die zunehmende Entwertung ja schon fast Abschaffung der Mutterrolle.” Dies bemerken die Vertreter der BürgerUnion, Obmannstellvertreterin Josefa Brugger, Vorstandsmitglied Erna Marsoner Huber und Landtagsabgeordneter Andreas Pöder.

“In Südtirol wird der Eindruck erweckt, dass Mütter zunehmend die Wertigkeit genommen wird. Die Politik  schaffte Rahmenbedingungen, mit denen schon Babies mit drei Monaten in den Kinderhort gebracht werden dürfen, die Fremdbetreuung wird mit sehr viel finanziellen Mitteln forciert, während Eltern in der Privatwirtschaft oder familienarbeitende Mütter, die ihre Kinder zu Hause betreuen wollen, weder entlohnt noch  ausreichend rentenversichert werden. Selbständige und in der Privatwirtschaft tätige Mütter und Väter haben in jeder Hinsicht das Nachsehen”, so die Vertreterinnen der BürgerUnion.

“Familienarbeit wird als niedrige, einfache Arbeit angesehen, obwohl es ein wertvoller Dienst an der Gesellschaft ist.  Wenn diese Grundvoraussetzungen nicht gegeben sind, dann ist die gesamte Familienpolitik ein Bluff. Familie darf nicht zur Armutsfalle werden, Eltern, insbesondere Mütter sollen nicht zu Bittstellern degradiert werden! Es müssen die Rahmenbedingungen stimmen”, so Josefa Brugger.

“Seit fünf Jahren warten viele Mütter darauf, dass sie für die Betreuung der Kinder zu Hause einen angemessenen finanziellen Beitrag erhalten, so wie es im Familiengesetz vorgesehen ist. Leider konnte sich die Landesregierung dazu noch nicht durchringen, von wegen, sie hat immer weniger Verständnis dafür und sorgt für Unmut unter den Müttern. Sie schafft es sogar die Mütter untereinander aufzubringen, indem sie eine einseitige Schiene fährt und nur die außerfamiliäre Betreuung der Kinder finanziell unterstützt. 1.300 – 1.500€ monatlich sind die Kosten für einen Kinderbetreuungsplatz – die finanzielle Unterstützung für die Betreuung der Kinder zu Hause schlägt mit 0€ zu Buche und diese gehen somit leer aus”, ergänzt Erna Marsoner.

Aber auch berufstätige Mütter werden nicht ausreichend gefördert und unterstützt, beklagt die BürgerUnion.

“Wenn man schon die Diskussion über Geschlechterquoten führen will, dann sollte es eine Mütterquote geben. Also, dass Müttern nach ihrer Elternzeit Jobchancen und Aufstiegschancen ermöglicht werden”, so die BürgerUnion.

SBB: “Weil wir Mütter sind”

Der Muttertag ist ein guter Anlass, den Müttern zu danken und ihnen zu sagen, wie wertvoll sie sind. Aber auch darauf hinzuweisen, was Mütter für die Familie und die Gesellschaft leisten, so der Bauernbund.

Am Sonntag, 13. Mai ist dieses Jahr Muttertag. Dieser Tag ist für viele Mütter ein Besonderer, so auch für Romana Schuster Pichler, Bäuerin des Jahres 2018, die den Tag meist mit der Familie zu Hause feiert. Die Mütter leisten einen ganz besonderen Beitrag in unserer Gesellschaft, sagt sie: „Sie erledigen Tag für Tag den verantwortungsvollsten Beruf, den es gibt: nämlich Mütter zu sein, die sich um das Wohl ihrer Kinder sorgen und dafür eigene Bedürfnisse oft hinten anstellen.“ Das Bild der Mutter hat sich in den letzten Jahren sehr gewandelt. Die Mütter der Kriegs- und der Nachkriegszeit mussten vieles bewältigen, um Hof und Familie zu erhalten. Heute gehen viele Mütter einem Beruf nach, müssen Beruf- und Familienleben organisieren. Vielerorts gibt es die Großfamilien nicht mehr, bedauert die Bäuerin des Jahres: „Es ist auch heute nicht einfach, alles unter einem Hut zu bringen. Aber irgendwie schaffen wir es. Wieso? Weil wir Mütter sind!“

Landesbäuerin Hiltraud Erschbamer verweist darauf, dass es ein starkes Netzwerk innerhalb und außerhalb der Familie braucht, um die täglichen Herausforderungen des Lebens zu meistern. Aber auch, damit die Bedürfnisse der Mütter politisch gehört werden. Mit dem Forderungskatalog FÜNF Jahre – FÜNF Ziele fordern mehreren Organisationen gemeinsam unter anderem familienfreundliche und flexible Arbeitszeitmodellen, faire Bezahlung, die Wahlfreiheit bei der Kinderbetreuung und die Wiedereinführung einer Mindestrente: „Es ist wichtig, dass wir gemeinsam Frauenthemen voranbringen. Es ist aber auch wichtig, dass die Frauen sich informieren und Bescheid wissen, damit sie für sich selbst für- und vorsorgen“, so die Landesbäuerin und verweist auf die SBO-Broschüre „Die Bäuerin am Hof „Ich weiß Bescheid“. „Ich wünsche allen Müttern, einen schönen Muttertag. Und danke allen Mamis, die 365 Tage im Jahr den verantwortungsvollsten Beruf, den es gibt, mit all seinen Höhen und Tiefen meistern.“

Von: luk

Bezirk: Bozen