Von: luk
Bozen – Die Caritas setzt heuer im November ihre alljährliche große Gebrauchtkleidersammlung aus. „Der Grund dafür sind die vielen Fragezeichen organisatorischer Natur, die sich aufgrund der Corona-Pandemie für uns auftun und die wir jetzt, wo alle Vorbereitungen zu treffen wären, nicht beantworten können“, begründet Koordinatorin Brigitte Hofmann diese Entscheidung der Caritas. Als Alternativangebot für die Pfarreien und die unzähligen Freiwilligen, die sich Jahr für Jahr für die Gebrauchtkleidersammlung ins Zeug gelegt haben, plant die Caritas am 7. November einen Aktionstag für ältere Menschen.
Die Gebrauchtkleidersammlung der Caritas findet mittlerweile seit 44 Jahren statt. „Es handelt sich dabei um eine der größten Freiwilligenaktionen des Landes“, sagt Koordinatorin Brigitte Hofmann. „Über 3.000 Freiwillige helfen Jahr für Jahr mit, die bekannten gelben Säcke im ganzen Land einzusammeln und sie zu den Verladestationen zu bringen, wo sie dann auf den Weg zu unserer Abnehmerfirma FWS nach Bremen gebracht wurden. Eben weil dermaßen viele Freiwillige an dieser Aktion beteiligt sind, deren Sicherheit wir garantieren wollen, und auch weil die Situation am Gebrauchtkleidermarkt aufgrund der Coronakrise derzeit ziemlich ungewiss ist, haben wir beschlossen, die heurige Gebrauchtkleidersammlung auszusetzen“, so Hofmann.
Der Caritas entgehen auf diese Weise wichtige Einnahmen, welche für die Unterstützung verschiedenster Dienste, die sich um Menschen in Not kümmern, verwendet wurden. „Im Schnitt haben wir in den vergangenen Jahren zwischen 500 und 600 Tonnen an gebrauchten Textilien, Schuhen, Taschen und Haushaltswaren gesammelt und diese an die Abnehmerfirma für den Gebrauchtkleidermarkt verkauft, je nach Marktlage. Damit war jede Kleiderspende für uns eine wichtige Geldspende. Wir hoffen, dass wir diesen Ausfall mit anderen Spendeneinnahmen kompensieren können“, so Hofmann. Weitergeführt werde auf jeden Fall die Gebrauchtkleidersammlung über Container in verschiedenen Ortschaften des Landes.
Besonders leid tut es der Caritas aber um die vielen Freiwilligen, die alljährlich mit viel Herzblut diese wichtige Aktion der Caritas unterstützt haben. „Um ihnen heuer trotzdem die Möglichkeit zu geben, sich freiwillig für die Gemeinschaft und damit für etwas Gutes in der Gesellschaft einzusetzen, haben wir uns ein Alternativangebot ausgedacht. Wir möchten am Samstag, den 7. November, an dem die Gebrauchtkleidersammlung heuer hätte stattfinden sollen, einen gemeinsamen Aktionstag für ältere Menschen organisieren. An diesem können sich Pfarreien und Freiwillige beteiligen und damit der Einsamkeit, unter der besonders alleinstehende und ältere Personen gerade während der Coronakrise und auch danach gelitten haben und immer noch leiden, ein Zeichen der Solidarität und Mitmenschlichkeit entgegensetzen. Die Gemeinschaft und die Nähe sind in diesen schwierigen Zeiten mehr denn je in den Vordergrund gerückt und gemeinsam können wir unsere Gesellschaft ein Stück weit solidarischer gestalten“, so Hofmann.