Von: mk
Bozen – Dass Erntehelfern aus dem Osten der Sanitätsbetrieb sprich die öffentliche Hand den zweiten und dritten Corona-Test bezahlt, hat – gelinde gesagt – für Diskussionsstoff gesorgt, zumal sich einige fragen, ob diese Art von Unterstützung gerechtfertigt ist.
Gerade nach dem Lockdown gebe es auch Südtiroler, die arbeitslos sind oder unter finanziellen Schwierigkeiten leiden, meinen viele. Auch Einheimische würden sich eventuell gerne als Erntehelfer ein Zubrot verdienen.
Mag sein, dass der Bedarf in der Landwirtschaft damit nicht gedeckt wird und dass Obst- und Weinbau zu den wirtschaftlichen Eckpfeilern des Landes zählen. Dabei ist die Ernte sicher ein entscheidender Zeitpunkt.
Doch auch sonst versteht es der Bauernstand in Südtirol, geschickt seine Interessen zu wahren, wenn man etwa an die 600 Euro Soforthilfe zu Beginn der Corona-Krise denkt, während viele Arbeitnehmer lange auf den Lohnausgleich warten mussten. Dabei konnten viele Bauern ungebrochen weiter arbeiten.
Obwohl in geschlossenen Räumen die Ansteckungsgefahr höher als im Freien ist, sind Gratistests für Lehrer noch immer in der Schwebe. Auch bei der Sommerbetreuung wurden Tests für Lehrer erst mit Verspätung durchgeführt.
Die Corona-Krise hat in Südtirol vieles durcheinandergebracht. An der Vorzugsschiene für die Landwirtschaft hat sie offenbar jedoch nicht gerüttelt.