Von: luk
Bozen – Tätigkeiten entwickeln, die im Einklang mit dem Dolomiten UNESCO Welterbe stehen: Das ist die zentrale Aufgabe der Beteiligungsrunde unter der Leitung von IDM Südtirol und in Zusammenarbeit mit der Landesabteilung Natur, Landschaft und Raumentwicklung, Landesamt für Naturparke, mit allen Tourismusvereinen des Südtiroler Welterbegebiets. Diese Arbeitsgruppe wurde 2016 vom interdisziplinären Permanenten Arbeitstisch des Landes ins Leben gerufen, um die ebenso 2016 genehmigte Gemeinsame Führungsstrategie des Dolomiten UNESCO Welterbegebiets in die Praxis umzusetzen.
Schulung, Schwellen, Geotrail
Über die aktuellen, konkreten Projekte haben sich die Arbeitsgruppen-Mitglieder vor kurzem in Bruneck ausgetauscht. “Es geht darum, das Wissen um das Welterbe sowohl bei der Bevölkerung als auch bei den Besuchern auszubauen und dadurch das Verantwortungsbewusstsein für diese besondere Berglandschaft zu fördern”, erklärt Elisabeth Berger vom Landesamt für Naturparke. Damit die Schutzfunktion und die touristische Nutzung harmonieren können, sei viel Sensibilisierungsarbeit nötig.
Neu 2019 ist die einführende Schulung zum Dolomiten UNESCO Welterbe, die sich an die Führungskräfte und Mitarbeiter der Tourismusvereine richtet. Bei einem Informationstreffen im Mai wird dabei den Teilnehmern Grundlagenwissen zu den Südtiroler Naturparks, zum Welterbegebiet und zur Geologie der Dolomiten vermittelt. Im Rahmen einer Exkursion im Oktober besteht die Möglichkeit, einen der vier Naturparks der Dolomiten (Drei Zinnen, Fanes-Sennes-Prags, Puez-Geisler und Schlern-Rosengarten) oder den GEOPARC Bletterbach zu erleben. Die Initiative ist eine Zusammenarbeit des Landesamtes für Naturparke und IDM Südtirol.
Zur Bewusstseinsbildung dienen weiters die Welterbe-Schwellen: Knapp 40 davon sind im Südtiroler Teil des Dolomiten UNESCO Welterbegebiets geplant, weitere sollen in den anderen Welterbe-Provinzen folgen.
Auf die anderen Welterbeprovinzen ausgedehnt wird auch das Projekt Dolomites UNESCO Geotrail. Die Vorbereitungen für die weiteren Etappen laufen bereits. Der Geotrail, ein Weitwanderweg durch das Weltnaturerbe, umfasst aktuell zehn Etappen durch die Südtiroler Dolomiten, die an so genannten Geo-Stopps vorbeiführen, geologischen Highlights, die dem Wanderer die einzigartige Entstehungsgeschichte des Gebietes näher bringen. 2018 ist dazu auf Initiative des Arbeitstisches und in enger Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung ein Wanderführer und Kartenmaterial erschienen. In Südtirol soll durch die digitale Aufbereitung, in der auch die Erreichbarkeit der einzelnen Etappen mit öffentlichen Verkehrsmitteln eine wichtige Rolle spielt, der Geotrail zudem künftig noch stärker sichtbar werden.
2019 neu angeboten wird auch eine Dolomiten UNESCO Welterbe-Wanderung, wiederum eine Zusammenarbeit mit den Landesgeologen. Der Start des Projekts erfolgt im Naturpark Fanes Sennes Prags, ab 2020 sollen diese speziellen Wanderungen in allen Naturparken des Dolomiten UNESCO Welterbes durchgeführt werden.
Da der Besucherdrang in manchen Gebieten des Welterbes stark zugenommen hat, erscheint nicht zuletzt ein Faltblatt mit Verhaltensregeln, das Besucher in deutscher, italienischer und englischer Sprache über das richtige Verhalten in den Naturparks – und damit in den Dolomiten in den Welterbegebieten – informiert.
Dolomiten UNESCO Welterbe
Neun Berggruppen – eine repräsentative Auswahl der Dolomiten – wurden 2009 als “serielles Welterbegut” in die Welterbeliste der UNESCO eingetragen. Seriell deshalb, weil die Berggruppen zwar räumlich voneinander getrennt sind, landschaftlich, geologisch und geomorphologisch aber trotzdem ein einheitliches Ganzes bilden. Die insgesamt 142.000 Hektar großen Gebiete erstrecken sich über die Provinzen Bozen-Südtirol, Trient, Belluno, Pordenone und Udine. In Südtirol sind die Naturparks Drei Zinnen, Fanes-Sennes-Prags, Puez-Geisler, Schlern-Rosengarten, der Gebirgsstock Latemar und das Naturdenkmal Bletterbach Teile des Welterbes.