Von: luk
Bozen – Landesrat Theiner will gegen die Verantwortlichen des Emissionsskandals mit einer baldigen Eingabe bei Gericht vorgehen. Dies kündigte Landesrat Theiner anlässlich einer entsprechenden Diskussion im Landtag an. In einigen Wochen soll die Eingabe erfolgen aufgrund der erhöhten Emissionen der Pkw, welche teilweise um ein Vielfaches mehr an Stickoxiden ausstoßen, als in den Hochglanzbroschüren und bei offiziellen Angaben der Hersteller vorgegeben sind.
„Getrickst und getäuscht wurde bei den Emissionsangaben von Pkw durch die Hersteller – vor allem bei Dieselfahrzeugen“, kritisiert der freiheitliche Landtagsabgeordnete Walter Blaas in einer Aussendung einleitend. „Der Skandal um manipulierte Abgaswerte hat Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung und die Umwelt. Es besteht die berechtigte Vermutung, dass Fahrzeuge, die vom Abgasskandal betroffen sind, die Brennerautobahn benutzt haben und zur erhöhten Schadstoffbelastung beigetragen haben“, hält der freiheitliche Landtagsabgeordnete fest.
„Erst die tatsächliche Anzahl der Emissionen einer noch nicht bekannten Anzahl von Fahrzeugen in einem noch nicht festgelegten Zeitraum muss erfasst werden, damit die Schäden beziffert werden können. Wie ein gemeinsamer Test des ADAC und der unabhängigen Forschungsinstitution ICCT gezeigt hat, lagen die Stickoxid-Emissionen einer Reihe von verschiedenen untersuchten Fahrzeuge im Durchschnitt mehr als das Doppelte über dem in Europa zulässigen Grenzwert“, erläutert Blaas.
„Wie der Generaldirektor des Südtiroler Sanitätsbetriebes, Dr. Thomas Schäl, in der Landtagsanfrage Nr. 1494/2015 unterstreicht, bilden die Stickstoffoxide sowie der Feinstaub von Verbrennungsmotoren gesundheitsschädliche Schadstoffe. Stickoxide schädigen die Umwelt und tragen zur Versauerung von Böden bei und können das Pflanzenwachstum beinträchtigen. Die größte Gefahr für die Gesundheit rührt von den Feinstaubpartikeln her und angesichts der Tatsache, dass die Abgaswerte manipuliert worden sind, wurde eine bewusste Mehrbelastung für die Gesundheit in Kauf genommen“, unterstreicht der freiheitliche Landtagsabgeordnete abschließend und sieht die Eingabe bei der Gerichtsbehörde als einen berechtigen Schritt an.